Full text: Die Ankerwicklungen und Ankerkonstruktionen der Gleichstrom-Dynamomaschinen

Der Kollektor. 227 
unten einen Südpol zu erregen sucht. Um ein Angehen der Ma- 
schine zu erreichen, mülste sie entweder umpolarisiert werden, 
oder die Verbindungen der Bürsten mit der Magnetwicklung sind 
zu vertauschen, oder es ist die Drehrichtung des Ankers umzukehren. 
Um diesen Umständlichkeiten zu entgehen, ist es zweckmälsig, 
in einer Fabrik die Regel aufzustellen, entweder nur rechtsgängige 
oder nur linksgängige Wicklungen auszuführen. 
Für Trommelanker mit unbestimmtem Wicklungssinne, wo- 
hin sämtliche Stabwicklungen mit symmetrischen Abkröpfungen 
der Stäbe oder symmetrisch gebogenen Verbindungsgabeln gehören, 
ist die Lage der positiven und negativen Bürste unabhängig von 
der Wicklungsrichtung und der Drehrichtung des Ankers. 
Die Konstruktion des Kollektors. 
Der Kollektor ist einer beständigen und unter ungünstigen Ver- 
hältnissen einer raschen Abnutzung unterworfen, unter günstigen 
Betriebsverhältnissen, d. h. bei funkenfreiem Gange und richtiger 
Wahl des Materials der Lamellen und der Bürsten kann er aber 
viele Jahre halten. 
Das funkenfreie Arbeiten eines Kollektors hängt im wesent- 
lichen von der Konstruktion der Dynamo ab, aber die Kon- 
struktion des Kollektors selbst ist ebenfalls von Bedeutung. Hier- 
bei kommt besonders die Zahl und das Material der Lamellen, 
die Isolation der einzelnen Lamellen gegen einander, die Isolation 
des ganzen Kollektors gegen die Kollektorbüchse und die Befesti- 
gung der Lamellen in Betracht. 
Die Zahl der Lamellen. Die Zahl der am Kollektorumfange 
auftretenden Pole oder die Zahl der möglichen Bürstenlagen ist 
unabhängig von der Art der Ankerwicklung, d. h. sowohl für 
Reihen- als Parallelschaltung stets gleich der Polzahl der Maschine 
(= 2p). Ist daher die Klemmenspannung oder die Spannung 
zwischen zwei benachbarten Bürsten = E und die Zahl der Kol- 
lektorlamellen = k, so wird die Spannungsdifferenz zwischen zwei 
benachbarten Lamellen 
2pE 
IRECh 
Diese Spannungsdifferenz muls so klein sein, dafs das Bestehen 
eines Lichtbogens zwischen zwei Lamellen, nachdem dieselben 
15* 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.