Trommelanker mit Schablonenwicklung. 263
Gebiet der darstellenden Geometrie, bietet aber bei einiger Übung
keine besondern Schwierigkeiten.
Die so hergestellten Spulen werden mit Schellack bestrichen
und für hohe Spannungen vorher noch mit Baumwollband um-
wickelt und dann getrocknet.
In Fig. 264 ist veranschaulicht, wie die Spulen zu einer ganzen
Wicklung zusammengesetzt werden; eine Spule hält der Wickler
in der Hand. Die Figur stellt den Anker einer sechspoligen
300pferdigen Maschine für 180 Touren und 660 Volt Spannung
dar. Die E. A. Alioth hat diese Wicklung bis zu Spannungen von
1500 Volt ausgeführt.
Wie aus der Figur ersichtlich, bilden die Spulen auf beiden
Seiten der Armatur starke Wülste, deren Hohlraum ungefähr
kreisförmig ist. Als Treibstützen dienen 8 Reihen kleiner Eisen-
keile, welche in ausgestanzte Nuten der Armaturbleche ein-
getrieben sind.
Ist die Wicklung soweit vollendet, dals die letzten Spulen an
die zuerst aufgebrachten anstossen (in der Figur fehlen noch
: 3 Spulen, bis dieser Umstand eintritt), so müssen die ersten wieder
1: abgehoben werden, damit die in diese Spulen eingreifenden Seiten
E der noch fehlenden Spulen eingeschoben werden können.
Die Schablonenwicklung von R. Eickemeyer, D.R.P. Nr. 54413
vom 14. Februar 1888 gehört zu den bekanntesten und vielfach
angewandten Schablonenwicklungen.
Die Eickemeyer-Wicklung ist wohl dem Gedanken entsprungen,
die Vorzüge der später zu besprechenden Stabwicklungen auf
Drahtwicklungen zu übertragen. Die mittels Schablonen her-
gestellten Spulen nach Eickemeyer und die aus Stäben zusammen-
gefügten Spulen haben übereinstimmende Form; in beiden Fällen
sind die Querverbindungen der Spulen an den Stirnflächen der
Trommel derart in zwei Ebenen untergebracht, dals eine Berührung
der sich kreuzenden Drähte vermieden wird.
In den Fig. 265 und 266 ist die Gestalt der Spule eines zwei-
poligen Trommelankers mit vier Windungen abgebildet. Die
R Seiten a und b liegen am Umfange und die Seiten ec, e und d, f
auf den Stirnseiten der Trommel. Die Seite a der Spule ist länger
als die Seite d, so dafs, wenn die verschiedenen Spulen auf den
Anker aufgesetzt werden, die Seite b jeder Spule zwischen den
Seiten ce, d der anderen Spule hindurchgeht. Die auf den Stirn-