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2. Mehrpolige Ringanker mit Parallelschaltung. 37
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Durch diese Anordnung wird verhindert, dafs infolge Ungleich-
heit der magnetischen Felder, welche aus verschiedenen Ursachen
vorhanden sein kann, in den einzelnen Ankerstromkreisen un-
gleiche elektromotorische Kräfte induziert werden, welche zur Ent-
stehung von Strömen im Innern der Wicklung und zur Funken-
bildung am Kollektor Veranlassung geben.
Nehmen wir z. B. an, dafs bei einer mehrpoligen Maschine
infolge ungenauer Montierung, oder durch Abnützung der Lager
oder infolge einer Blase im Gusse der Unterschied in der Zahl der
Kraftlinien, welche von den Polen ausgehen, 10/0 betrage, so
würden in einem Anker mit Gramme’scher Wicklung, dessen
Widerstand bei normaler Stromstärke 3 bis 31/2 %% Spannungs-
verlust ergibt, die schädlichen innern Ströme ungefähr die
1!/efache‘) Stärke des normalen Stromes erreichen. Der
Strom würde daher in derjenigen Spule, welche sich im
starken Felde befindet, die .2!/sfache Stärke haben und
in den Windungen, welche sich im schwachen Felde befinden,
würde ein Strom von halber Stärke in entgegengesetzter Richtung
flieisen. Eine so starke Verschiebung der Stromverteilung würde
zwar durch die Armaturrückwirkung verhindert, aber keineswegs
ganz unterdrückt werden. Der Spannungsverlust und besonders
die Erwärmung der Maschine und die Funkenbildung am Kollektor
können unter solchen Umständen zu Betriebsschwierigkeiten führen.
Die Ausführung der hier gegebenen Wicklung, welche obige
Übelstände vermeidet, ist einfach, weil sich sämtliche Querverbin-
dungen in zwei Ebenen unterbringen lassen. Dasselbe gilt für die
später zu besprechende Trommelwicklung, Fig. 94.
2. Die Zahl der Spulen, welche gleichzeitig kurz geschlossen
werden, ist —=p, und die kurz geschlossenen Spulen werden durch
die Bürsten in Serie geschaltet; eine Bürste allein kann eine Spule
nicht kurz schliessen.
In der Fig. 36 sind bei der gezeichneten Stellung der Bürsten
die Spulen 3, 11 und 19 kurz geschlossen und wir haben für den
Kurzschluls den Stromkreis
wa. 3:c chi e red
!) Kapp, Dynamomaschinen 1894, pag. 116.
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