Vorwort zur ersten Auflage.
In meinen Vorlesungen über Elektrotechnik, die ich am Poly-
technikum in Riga halte, stellte sich mir die Schwierigkeit ent-
gegen, in knapper und leichtverständlicher Weise die verschiedenen
Wieklungs- und Schaltungsmethoden der Anker von Gleichstrom-
dynamomaschinen derart zu behandeln, dafs die Studierenden im-
stande waren, selbständig vorzugehen und eine beliebig gestellte
Wicklungsaufgabe zu lösen.
Ich bemühte mich infolgedessen, für die verschiedenen Wick-
lungen Schaltungsregeln aufzustellen, und kam zu dem Resultate,
dals sämtliche sog. geschlossenen Ankerwicklungen für Parallel-
und Reihenschaltung und zwar sowohl für Ring-, Trommel: als
Scheibenanker sich einer gemeinsamen Regel fügen. Nun war es
ein Leichtes, die Wicklungen in der angestrebten Weise zu be-
handeln.
Die besonderen und gemeinsamen Eigenschaften der ver-
schiedenen Wicklungen lassen sich mit Hilfe der Schaltungsregel
genau feststellen, die Verwandtschaft der Ring-, Trommel- und
Scheibenankerwicklungen geht daraus deutlich hervor, und der
Übergang von einer Wicklung zur andern läfst sich ohne Schwierig-
keit bewerkstelligen.
Die Schaltungsregel umfalst jedoch nicht nur die bekannten
Wicklungen, sondern dieselbe leistet wesentlich mehr; sie gibt eine
allgemeine Lösung des Wicklungsproblems. Mit Hilfe derselben
und den im ersten Abschnitte behandelten Verbindungsarten von
induzierten Leitern ist es möglich, neue Wicklungen zu entwerfen.
In den späteren Abschnitten sind mehrere meines Wissens bisher
nicht bekannte Wicklungsarten dargestellt.
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