durch überaus feine Nadelarbeit zarte Figuren und Arabesken
entstehen. Der Abgang eines Musterblattes gibt der augen-
blicklichen Inspiration und Erfindung einen freien Spielraum,
woher auch die vielen Variationen und die seltene Wieder-
holung desselben Motivs in zwei Arbeiten. An diese reihen
sich jene Nadelarbeiten, wodurch auf weissem Battist mittelst
Nähseide gruppenweise geometrische Figuren aufgetragen
werden, wie wir Aehnliches in der rumänischen Hausindustrie
beobachten. Selbst in den Strüämpfen werden durch Anwendung
verschiedener Tinten der Baumwolle und Wolle Palmen und
Blümchen eingewirkt, die mit der shawlartigen Bordure einen
gefälligen Eindruck gewähren.
Auch die Gilde der Posamentirer erzeugt gute und feste
Waaren, insbesondere, da sie die Nähseide nicht schonen. Die
in Bändchen eingewebten Muster von Blümchen und Buchstaben
sind zart und nett. Die Kunst der Goldborten, einst im Orient
so berühmt, ist fast ganz abhanden; der Bedarf wird von
Europa gedeckt.
Leder und Lederarbeiten. Die besten Ledersorten
werden in Hamadan erzeugt, das sogenannte Maroquinleder,
Timatsch, — welches doch nicht die Feinheit des Leders aus
Maroeco erreicht, — das Sohlen- (tscherm) und Chagrinleder
(Sagri). Letztes, aus der Eselshaut gefertigt, zeichnet sich
durch seine saftgrüne Farbe und feine Körnung, welche durch
den Samen einer Amaranthus erzeugt werden, als erste Qua-
lität aus. Ebenso wird gutes Pergament aus der Haut der
(Gazelle und des Kameels für Musikinstrumente und zum Be-
decken des Holzgestelles der türkischen Sättel erzeugt. Die
Lederarbeiten für Sättel, Zügel, Riemzeug, Koffer, Etuis sind
zwar nett ausgeführt, zeigen jedoch wenig Meisterschaft in dem
Fache, bessere Arbeiten der Art müssen daher von Europa im-
portirt werden. Viel besser sind die Kürschnerarbeiten, beson-
ders aus sortirten Theilen der Bucharafelle, aus den Köpfen
wilder Enten und die Schafpelze, sogenannte Kabulpelze, die
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