Full text: Special-Catalog der Ausstellung des Persischen Reiches

  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
Farben und Vergoldung zu erwähnen. Die Zeichnung ist bei 
Arabesken und Blumen schön natürlich und correet, während 
sie bei Figuren jeder Perspective fast entbehrt. Die besten 
Meister finden sich in Schiraz und Isfahan, auch sind Meister 
in unserer Collection vertreten. Ein Manuscript von Tausend 
und einer Nacht, auf hohen Befehl für Nasser-eddin Schah 
gefertigt, zeichnet sich durch Kunstfertigkeit in der Schrift, den 
Initialien, Randzeichnungen und lebhafte Illustrationen beson- 
ders aus. Durch Verbot der plastischen Darstellung mensch- 
licher Figuren durch den Koran konnte natürlich die Sculptur 
keine besonderen Fortschritte machen; allein bei dem lebhaften 
Sinn des Iraners für Zeichnung und Plastik mussten die Ara- 
besken in Stuck und Marmor, und die Architektur überhaupt 
an deren Stelle treten. Der schöne Bau vieler Karvanserei's, 
Moscheen und Madarasses, die kühnen Wölbungen (eine der 
schönsten findet sich in Sultanieh), die Kuppeln, die geschmack- 
volle Benutzung verschiedener Marmorarten und Fayencen, 
die Ruhe und Sicherheit, die in dem Ganzen herrscht, zeigen 
für den Kunstsinn eines Volkes, welches durch Jahrtausende 
seine Traditionen und angeerbten Fähigkeiten zu verwerthen 
verstanden hat. Wenn in Privatgebäuden sich weniger Styl 
beurkundet, so liegt es theils darin, weil die Facade wegen 
des Vorurtheils,"den Frauen die Sicht auf die Gasse verwehren 
zu wollen, kahl und fensterlos gehalten sein muss, theils darin, 
dass bei der Ausdehnung des Hauses im Verhältniss des 
wachsenden Vermögens es selten nach einem Plan gehalten, 
sondern stets vergrössert wird. Dafür ist die Ausschmückung 
der einzelnen Säle durch Verwendung feiner Stuck-Arbeiten, 
Stalaktitenformen, Blumenmalereien, Marmorbekleidung, Ver- 
goldung, Nischen, Kamine, Bassins und Springbrunnen, Spiegel, 
Spiegelfacetten ete. sehr luxuriös und bietet ein reiches Feld von 
Variationen. 
Interessiren dürfte es, dass die Ausschmückung des im 
Ausstellungs-Rayon sich befindlichen persischen Pavillons durch 
  
  
     
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