Full text: Special-Catalog der Ausstellung des Persischen Reiches

  
  
  
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den eigens dafür geschickten Meister Hussein Ali aus Teheran 
bewerkstelligt wurde. Mit der Vorliebe des Persers für das 
Zeltenleben versteht er es nach Bedürfniss, Reichthum und 
Bequemlichkeit auf die verschiedenste Weise zu modifici- 
ren, so dass keines dem andern ähnlich sieht und dass in der 
inneren Ausschmückung, Verwendung von Quasten, Troddeln, 
Borduren und aufgenähten Mustern sich immer ein origineller 
gut durchdachter Plan kundgibt. 
Erwähnung verdienen auch die Musik-Instrumente, von 
denen einige mittlerer Arbeit vorliegen. Die Musik gehörte 
auch im Mittelalter zu den freien Künsten, aus denen der Can- 
didat zur Erlangung des Ischtehad eine Prüfung ablegen 
musste. Mehrere gelehrte Abhandlungen von den ersten Phi- 
losophen des Zeitalters, so von Avicenna sind dieser Kunst 
gewidmet. Obwohl der wissenschaftliche Theil ziemlich abhan- 
den gegangen, so beweisen noch die Productionen vieler leben- 
der Künstler und die producirten Stücke, nach den Spielweisen 
verschiedener asiatischer Länder benannt, dass der Geschmack 
für Musik nicht erloschen, und dass diese Kunst nach Beruf 
und Uebung gepflegt wird. 
Aus dieser allerdings die Industrie und Production Per- 
siens nicht erschöpfenden Skizze wird es hervorleuchten, dass 
bei der nüchternen, fleissigen und erfinderischen Anlage der 
Einwohner, bei ihrer Kunstfertigkeit, lebhaften Sinn für Farbe 
und edle Formen, bei ihrer raschen Aneignung fremder Kunst- 
griffe, bei ihren bewunderungswürdigen Leistungen in unter- 
irdischen Erdbauten,durch Einführung neuer Communications- 
Mittel, verbesserter Instrumente der Arbeiter und Belehrung, 
in weit kürzerer Zeit, als man gewöhnlich anzunehmen glaubt, 
ein reiches Feld für Industrie, Produetion und Kunst sich 
eröffnen, und dass mit einziehendem Reichthum ein vortheil- 
hafter Handel für Ex- und Import sich herstellen wird. 
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