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mit dem nördlichsten Theile Persiens und den an dasselbe
angrenzenden Gebieten der Bucharei und Turans in Verkehr
getreten waren, und so directe Handelsverbindungen zwischen
Europa und jenen Ländern des innern Asiens angeknüpft hatten.
Die wachsende Macht der Osmanen machte diesen viel-
verheissenden Bestrebungen zur Eröffnung neuer Handelswege
nach dem Orient ein rasches Ende, und es mussten Jahrhun-
derte vergehen, bis westländischer Einfluss in Constantinopel
wieder mächtig genug wurde, um dem Waarentausche Euro-
pa’s mit Persien auf’s Neue jene Bahnen zu erschliessen, von
welchen die illiberale Handelspolitik glaubenseifriger Sultane
ihn verdrängt hatte. Inzwischen hatte die Vervollkommnung
der Schifffahrt im Vereine mit der Entdeckung des Seeweges
um das Cap der guten Hoffnung den Handel mit Indien von
dem Transit durch Persien unabhängig gemacht. Der persische
Markt selbst verlor dadurch an Bedeutung, wenngleich Per-
siens Industrie und Bodenproduetion immerhin noch wichtig
genug war, um einem zahlreichen Carawanen-Verkehr Nah-
rung zu geben, welcher theils über Bagdad, Aleppo und Antio-
chien, theils über Tabris, Armenien und Kleinasien von Persien
aus nach den anatolischen und syrischen Hafenstädten unun-
terbrochen statt hatte.
Als Russland im Jahre 1327 den Frieden von Turko-
maschai mit Persien geschlossen, und durch die Bestimmun-
gen dieses Vertrages seine Grenze gegen Persien bis an den
Araxes vorgeschoben hatte, wodurch es gleichzeitig Herr des
ganzen Westufers des Caspisees wurde, war damit auch der
Grund zu lebhaftem Handesverkehr zwischen den beiden Rei-
chen gelegt, da Russland von nun an bestrebt war, den Transit
des nördlichen Persiens über den Caspisee und Tiflis durch die
eigenen Staaten zu lenken und gleichzeitig den Erzeugnissen
seiner Industrie in Persien Eingang zu verschaffen.
Um einen Anhaltspunct zur Beurtheilung der Ausdehnung
und Bedeutung des persischen Handels in jener Zeit zu bieten,