Full text: Special-Catalog der Ausstellung des Persischen Reiches

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
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bestimmen liess, durch hohe und vexatorische Zölle den aus- 
ländischen Producten den Transit über sein Gebiet nach dem 
persischen Markte und von demselben zu verleiden. Die östlich 
und südlich vom Caspisee gelegenen Provinzen konnten sich 
allerdings in ihren Handelsbeziehungen von der russischen 
Botmässigkeit nicht mehr befreien, hingegen suchten die west- 
lichen Provinzen namentlich Azerbeidschan und Irak wieder 
die lange vernachlässigten anatolischen Heerstrassen auf. Die 
Entwicklung der Dampfschifffahrt auf dem schwarzen Meere 
erhob Trapezuntals Echelle für den europäisch-persischen 
W aarenaustausch zu einer früher nie gekannten Bedeutung 
und die grossen Carawanenzüge, welche sich fortan von Tabris 
über Bajazid und Erzerum nach Trapezunt bewegten, hatten 
besonders in den Jahren 1340—1860 eine Umstaltung der 
Beziehungen des westlichen und mittleren Europas zu Persien 
zur Folge. 
Durch Vermittlung des österreichischen Lloyd’s ward 
Constantinopel der bedeutendste Markt für den Waarenaus- 
tausch nach beiden Richtungen hin. Grosse von Eingeborenen 
geleitete sowie auch fremde Handelshäuser, besonders das 
W elthaus Ralli, wandten der Vermittlung dieses Handels ihre 
ganze Kraft und Aufmerksamkeit zu, und errichteten in Per- 
sien selbst, zunächst in Tabris, Filialen, welche sich mit dem 
Import europäischer Artikel einestheils, gleichzeitig aber auch 
mit Ankauf persischer von dem europäischen Handel gesuchter 
Erzeugnisse zu beschäftigen hatten, unter welchen die Seide 
obenan stand. In den sechsziger Jahren eröffnete sich durch den 
amerikanischen Bürgerkrieg eine neue Handelsquelle, insofern 
es durch die hohen Preise lohnte, Baumwolle sowohl nach Con- 
stantinopel als auch Russland auszuführen. Die Baumwoll- 
Cultur und hiemit auch die Einnahmen des Landes nahmen 
dadurch rapid zu. Bald darauf sollte jedoch durch Elementar- 
Ereignisse dieser Aufschwung gestört werden, die Seidenraupen- 
Krankheit, die bis dahin das Land verschont, zerstörte im 
      
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
 
	        
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