Full text: Der Hexenwahn vor und nach der Glaubensspaltung in Deutschland

we De Fe A D 
ESTE A RE rT E 7 RE >< E << E TERES | EA PS PWC ER. REH > E ERREGER LSE. SD E E rn hun Zn 
FR, 
Viertes Kapitel. Das Fürſtbisthum Bamberg. 135 
alſo zugehet, fo wirdt fein ehrliher man in Bamberg ſicher ſein, Jr ſo 
wenig als ic) oder ein ander. Sagt Doctor, er wer nit vom Teuffel 
angefochten; ich jagt: ich auch niht, aber eure falſche Zeugen , das ſen 
die Teuffel, eure ſcharfe marter. Dann ihr laßt kein hinweg und wenn 
er glei<h alle Marter ausſtehet. 
Vnd dieſes ift den Freytag, den 30, Juny geſchehen, hab ih mit 
Gott die Marter ausfteh müß. Hab mich aljo die ganke Zeit nit an- 
ziehn noh die hendi brauchen können ohne die andern fehmerzen die id) 
ganz vnſchuldig leiden muß. Als nun der Hender mich wieder hinweg- 
führt in das gefengnus, ſagt er zu mir: Herr, ih bit euch vmb gottes- 
willen, bekennt etwas, es ſey gleih war oder nit. Erdenket etwas, dan 
ir könnt die marter nicht ausſtehen , die man eu< anthut, vnd wann ir 
fie glei) alle ausftehet, ſo kompt ir do< niht hinaus, wann Jr glei) 
ein graff weret , ſondern fangt ein marter wider ouf die andere an, bis ir 
jaget, ihr ſeyt ein Truttner, vnd ſagt, eher niht dann left man eud) 
zufrieden, wie denn auß allen iren vrtheylen zu ſehen, daß eins wie das 
ander gehet .….. 
Darauf i< dann den Pater prior im prediger Cloſter begert hab, 
— ihn aber niht bekomen können. Vnd dann ift diejes mein Ausjag, 
wie folgt, aber alle erlogen. 
Nun folgt, herßliebes kindt, was ih hab außgeſagt, daß ih der 
großen marter vnd harten tortur bin entgangen, welche mir vnmöglih 
lenger alſo auszuſtehen geweſen were. Jhunder volgt mein außag mit 
lauter lügen, die auf befragung der no< großen marter ſag muß vnd 
darauf ſterben muß. 
J< ſey vf mein Feldt bey dem Friedrihsprunnen gangen ganß 
befummert, hab mich dajelbiten niebergejeget, do fen ein graßmebdlein zu 
mir fommen vnd gſagt: herr, was macht ir, wie ſeyt ir ſo trawrig. 
J< darauf geſagt: Jh wißte es niht, alſo hat fie fich neher zu mir 
gemacht. Sobalt ſolches geſchah, iſ ſie zu einem geißbo> worden vnd 
zu mir geſagt: ſiehe, izunder fiehftu, mit wem du zu thun Haft; hat 
mir an die gurgel gegriffen ond gejagt, du mußt mein fein oder id) 
will did umbbring Do hob ich gejagt, behüt mich got darfür. Alſo 
iſt ex verſ<hwunden. vnd balt wieder komen vnd zwey weyber vnd drei 
menner bra<ht. Jh (ſolle) gott verleugnen, ſo heit ich es gethan; Gott 
vnd das himmliſche heer verleugnet; darauf hette er mih getauft vnd 
waren die zwey weiber die tauf dotten; hetten mir ein ducaten einge- 
bunden, were aber ein ſcherben geweſen. 
Nun vermeint ih, ich wer gar forüber, da ſtellt man mir erſt den 
Hendter an die ſeyten, wo ih vf dente geweſen, da wust ih niht, wo 
auß oder ein; beſann mi), daß der Canzler vnd ſein ſohn vnd die 
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.