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Erſtes Kapitel. Der Kampf d. Kirche geg. d. Manichäismus d. Katharer. 213
der Aufnahme von Novizen erſcheine eine Art Froſh oder Kröte, welchen
er eine ſ<hma<volle Ehre erweiſen müſſe, und welhes Thier dann ſeine
Geſtalt und Größe oftmals verändere. Zuweilen erſcheine au< ein
* blaſſer Mann, welchen der Noviz küſſen müſſe.
Dieſem Huldigungsacte ſ{hrieb man die Wirkung zu, daß mit ihm
jede Erinnerung an den katholiſhen Glauben erlöſhe. Das heilige
Abendmahl gebrauchen ſie nur, um es zu verunehren. JFhr Herr ſei jener
Lucifer, der, mit Unre<ht aus dem Himmel verſtoßen, deßhalb einſt wieder
dahin zurü>kehren würde. Es liegt auf der Hand, daß in der päpſt-
lihen Darftellung nur dasjenige referirt wird, mas ihm aus Deutſchland
über die Stedinger war zugetragen worden. War der Jnhalt dieſer
Bulle falſ<, ſo trifft die Verantwortung den Berichterſtatter und niht
das Oberhaupt der Kirche, wel<hes in hiſtoriſhen Fragen in Jrrthum
geführt werden, auh ſelbſt ſih irren kann. Die Stedinger unterlagen
und mußten ſi vollſtändig unterwerfen. Die Bedingungen, welche ihnen
Papſt Gregor IR. auferlegte, waren ſehr milde!).
Die bitteren Erfahrungen, welde der päpftlihe Stuhl im Anfang
des 13, Jahrhunderts mit den Stebereien der Katharer und Albigenſer
gemacht hatte, Liegen feinen Zweifel darüber beſtehen, daß man auh in
der Kirche, ähnlich wie im Staate, einer Sicherheits- oder Uebermahhungse
Behörde bedürfe. Bapft Innocenz III. hatte bereits in vielen Anſprachen
und Briefen ſih über die Läſſigkeit und Sorgloſigkeit einzelner Biſchöfe
und Prieſter bitter beklagt ?).
Wie hätte aud) fonft das beklagenswerthe und ſo \chre>liche Uebel
der Keyerei eine ſolhe Ausdehnung gewinnen können, wenn es nicht
ſtumme Hirten gegeben hätte! Wenn heutzutage der Staat ſi< zur Auf-
re<thaltung der Ordnung und Sicherheit der Perſonen und des Eigen-
thums ein eigenes Jnſtitut geſchaffen hat, die Polizei, ſo findet Feder-
mann, daß dies in Ordnung iſ). Jn ähnlicher Lage war im 13.
Jahrhundert die Kirche; deshalb wurde zur Bekehrung der Abtrünnigen
und zur Verhütung neuen Abfalls das Fnſtitut der JFnquiſition ein-
geführt. Es geſchah dieſes auf dem vierten Lateranconcil 1215 in Rom.
Zunächſt ſollten päpſtliche Legaten und Special-Geſandten, wozu Biſchöfe,
Mönche und Prieſter gewählt werden konnten, in die einzelnen Diöceſen
gejandt werden, um nad) dem Vorhandenſein von Jrrlehrern zu forſchen.
1) Niehus, Hexenglauben 2c. 21.
2) Hurter, Innocenz III. 2. Bd. 229 u. ff.
3) Jt dieſe heutzutage unentbehrli<h geworden für jeden civiliſirten Staat,
ſo war das geiſtliche Ueberwachungs-Jnſtitut der Jnquiſition in jenen barbariſchen
Zeiten gewiß nothwendiger.
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