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Sechſtes Kapitel. Die Lehre der Kirche. 271
Ebenſo evident iſ es, daß ſie es nur unter der Bedingung und inſoweit
vermögen, als es Gott zuläßt. Daß aber Gott wirklih dämoniſche Ein-
wirkungen zuläßt, ift in der heiligen Schrift mit folder Klarheit enthal-
ten, daß Niemand, der die heilige Schrift als Wort Gottes und Chriſtus
als Sohn Gottes anerkennt, es leugnen kann. Nicht minder klar und
unzweifelhaft iſ die Ueberlieferung und die ausdrüd>liche Lehre der
Kirche 1).“
2. Dieſe Einwirkungen können zweifacher Art ſein: innerlihe und
äußere auf die Seele. Dieſe bilden die gewöhnlichen Verſuhungen und
find ſollicitirender Art, d. h. Reizungen zum Böſen. Sodann gibt es
au< gewaltſame innere und äußere Einwirkungen auf die niederen
Seelenkräfte und den Leib, welchen Zuſtand man den der dämoniſchen
Beſeſſenheit nennt. Nimmermehr aber kann der Satan, troÿ ſeiner
reizenden und gewaltſamen Einwirkung auf den Menſchen, den freien
Willen desſelben zwingen oder nöthigen?). Dieſer Gewalt des
Dämons ſteht in der Kirche die Gewalt des Exorcismus gegenüber, welcher
er fih fügen muß 3). Die Wirklichkeit der Beſeſſenheit haben auh Aerzte
oftmals conſtatirt; ſelbſt| ein Weyer beſtreitet ſie niht. Sie ſind aber
oftmals mit körperlichen Krankheiten und Defecten verbunden, wie z. B.
in der heiligen Schrift, der Taubſtumme.
3. Es iſ niht zu leugnen, daß es eine dämoniſche Magie gegeben
hat und noch geben kann. „Doh find Werke dämoniſcher Magie nichts
anderes al3 von Dämonen bewirkte Pſeudo-Wunder und Weiſſagungen,“
ſagt unſer Gewährsmann. Solche wurden von Chriſtus vorhergeſagt
und namentlih der Zeit des Antichriſtes vorbehalten. Ebenſo iſ daran
feſtzuhalten, daß ſi der Satan zu dieſen Werken auh der Menſchen
als ſeinen Werkzeugen bedienen kann. Jnsbeſondere kann dieſes ge-
ſchehen, wenn dieſe Menſchen dieſes ſelbſt begehren und wünſchen. Der-
artiges zu erſtreben, bildete von jeher die Aufgabe der ſogenannten
\<hwarzen Magie. Daß es Menſchen gegeben hat und ſolche noh
geben kann, welche mit der Darangabe ihrer Seelen dem Teufel dienen
und dafür ſi alles irdiſhe Glü> zu verſchaffen ſuhen und zu erreichen
wünſchen, es auh hoffen, unterliegt keinem Zweifel. „Der Glaube , der
Teufel vermöge durch feine Werkzeuge Andern zu ſchaden, iſ niht ab-
zuweiſen 4).“ Deshalb iſt au< die Annahme eines Pactes von Seiten
1) Dr. Heinrich, Dogmatifche Theologie V. 797.
2) Derjelbe. V. 809.
3) Tertullian Apologie 23 erklärt die Teufeld:-Austreibung durch bie Chriften
als etwas alltägliches, und wird dieſes von Porphyrius und Julian anerkannt,
welche es freili<h al3 Zauberei darſtellen.
4) Dôwald, Angelologie 206,