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Erſies Kapitel. Jeſuiten als Gegner des Hexenwahns. 275
die eine zu Jeruſalem, die andere zu Babylon, eine Imagination ſei
(imaginari coram oculis meis). Er läßt aud) feinen Zweifel darüber
aufkommen, daß es fi hier um einen rein geiſtigen Kampf handelt.
Lucifer ermuntert und treibt ſeine Anhänger an, daß ſie die Menſchen
zur Habſucht, Ehr- und Selbſtſucht oder zum Stolz verführen follen. Eine
zmeite Stelle, in welcher Ignatius über die Macht des Satans, auf bie
nenfälihe Seele einzumwirken, ausführlicher Handelt, führt die Auf-
fährift: »Regulae aliquot ad spiritus agnoscendos, ut boni solum
admittantur et mali pellantur!).«
Die Zahl dieſer Regeln beläuft fi) auf vierzehn. Jn der zwölften
vergleicht er den Satan mit einem zankſüchtigen Weibe. Wenn der
Mann ihr furchtlos und muthig (erecto et constanti vultu) ent-
gegentritt, wendet ſie ſich zur Flucht; wenn er dagegen beim erſten Auf-
tritt Scheu und voll Furcht ſi geberdet, dann ſteigert ſi ihre Wuth, und
fie geht mit Wucht auf ihn los. So made es der Satan mit einem
Menſchen , der ihm gegenüber ſih furhtſam oder furhtlos zeige. Die
lezte Regel vergleicht den Satan mit einem Feldherrn, welcher eine Burg
belagert, um fie zu plündern. Dieſer erforſht genau die Stärke des
Plazes, um ihn an der ſhwähſten Seite anzugreifen. Dieſelbe Strategie
beobachtet au< der Satan, welcher uns zu bezwingen hofft, wenn er eine
Seite unſerer Seele weniger beſhüßt und bewacht findet, als die andere.
Dieſe Darſtellung über die Macht des Satans“ weiht niht ein Jota
von derjenigen der heiligen Schrift ab. Jndem der heil. Petrus in ſeinem
erſten Briefe Capl. 5, 8 von dem Satan ſagt: „Euer Widerſager, der Teufel,
geht umher wie ein brüllender Löwe und ſut, wen er verſchlingen
könne,” fügt er die Worte hinzu „dem widerſteht ſtandhaft im Glauben.“
Troß dieſer ganz chriſtlichen und correcten Lehre über den Satan, hat
auh der heil. Jgnatius dem Schi>ſal niht entrinnen können, von ſeinen
Glaubensgegnern den Zauberern und Magiern beigeſellt zu werden ?).
1) Exercitia spiritualia S. P. Ignatii de Loyola Ed, VII. Romae 1870,
S, 153.
2) De Ignatio Loyola, Hafenmüler in historia scribit: se audisse ex
Turriano Jesuita celebri, ipsius comitem assiduum, usque ad missae aram,
fuisse daemonem, a quo etiam saepe ita fuerit agitatus, ut in magna copia
frigidissimum mortis sudorem fuderit, et postquam cum tremore obierit,
mortuum nigerrimo vultu conspectum esse. Cum anno 1554 corpus Loyolae
ad templum ab Alexandro Farnesio exstructum transferre vellent Jesuitae,
0ssa cadaveris non sunt inventa, fingentibus ipsis, ea per Angelos forsan
esse translata, id quod, si de Angelis malis intelligatur, lubentissime &
nobis conceditur, dieimus cum Meisnero 1. c. p. 825. Frommann, de fasc.
mag. p. 524. Gleiche Mittheilung findet ſi< bei Balduin, Meder, Waldſchmidt
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