282 Zweiter Theil, Viertes Buh. Die Stellung der Jeſuiten zum Hexenwahne,
10. Renaud André, geſtorben 1702 zu Lyon. Jm ſüdlichen Frank=-
reih fand der Glaube an die Wirkſamkeit der Wünſhelruthe felbft unter
gebildeten Laien gläubige Vertreter. Drei Aerzte hatten für dieſen aber-
gläubigen Wahn gewirkt dur< Publikationen. Gegen dieſe tritt Renaud
in die Schranken, indem er ihre öffentlichen Briefe \{harf kritifirt. »Cri-
tique sincere de plusieurs écrits sur la fameuse Baguette, con-
tenant la decision de ce qu’il en faut croire, avec la regle pour
Justifier, ou pour condamner de magie mille effets, qui sont sur-
prenants.« Lyon 1693.
11. Athanaſius Kircher, geboren 1602 zu Gayfa bei Fulda; ges
forben 1680 zu Rom. Er war Phyſiker, Mathematiker , Linguiſt und
beſonders Orientaliſt. Er \{hrieb außer dem Werke »De magnetica
arte« ein größeres Werk unter dem Titel »Domus dei, in qua de
mirabilibus coeli totaque astrologia et vita coelesti lucullenter
et copiose disseritur.« Jm Anhange befindet ſi< no< ein Traktat
»Ephemeris astrologica et historica cum observationibus adversus
supersitiosa de astris iudicia.« Paris 1650. Cöln 1652.
12. Pinamonti, geboren 1632, geſtorben 1709. Von’ ihm haben
wir das Werk: Le legge dell’ Impossibile ovvero le regole dell’
Astrologia rintracciar l’avenire, eposte alla luce per desinganno
de creduli.« Firenze 1700.
13. Buſaeus, Johann, geboren 1547, geſtorben zu Mainz 1611,
wo er zwanzig Jahre lang Theologie docirt hatte. Er gab zu Mainz 1604
und 1605 des Trithemius Antipalus neu heraus. Jn dieſer Ausgabe
befeitigte er alle jene Geheimmittel, wel<he Trithemius gegen die dur)
Zauberei bewirkten Krankheiten empfiehlt , indem er fie für abergläubiſch
erklärt 1),
1) Silbernagel, Johann Trithemius. S. 156.
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