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324 Bweiter Theil. Fünftes Buch. Der Proteftantiamus und der Hexenwahn.
rus für Polen; Zeillerus für Gallien; Rinerus für Deutſchland,
Schererzius: „Von den Geſpenſtern“ für die See. Er empfiehlt noh
beſonders die zwei Bücher des Macrobius (Henning) über „Geſpenſter und
Geſpenſter-Erſcheinungen“, welche 1597 in Eisleben edirt wurden.
Nachdem ſo die Vorfrage im affirmativen Sinne erledigt iſt, wird
die Hauptfrage, ob der Diener am Wort im Falle des Hilfegefuhs ein-
ſchreiten ſolle und dürfe, ebenfalls bejaht, jedoh unter Beobachtung des
modus procedendi, Nicht aus Vermeſſenheit ; denn ſonſt könne es ihm
ergehen, wie dem Burgſoldaten in Böhmen , mwelder nad Sigismund
Schererzius Bericht, troy Abmahnung ſeiner Collegen, das Geſpenſt auf
einem Swhloſſe angriff und von dieſem erwürgt wurde. (S. 16.) Er
muß es angreifen 1. mit Gottes Wort, 2. feſtem Glauben, 3. mit Gebet
und Faſten, 4. mit Muſik und Geſang, welches dem Satan ſehr wider-
wärtig iſt. Er Schlägt jehs Kirchenlieder vor, darunter: „Eine feſte
Burg ift unjer Gott.”
Im zweiten Casus handelt er zuerſt über die Exiſtenz der Hexen
mit Widerlegung der landläufigen Zweifel. Als Kennzeichen ſtellt er
hin a. den Satansdienſt, b. gänzlihen Abfall von Gott, c. Bund mit
dem Satan und d. ihre ſ{händlihen Zauberwerke. Solche werden näher
bezeichnet mit: Teufelsbündniß, Teufelsbuhlſchaften, Hexenfahrten, Wetter-
machen. Die Gegner, die foldes läugnen, fucht er mit allen ihm zu
Gebote ſtehenden Mitteln zu widerlegen. Beſonders ftüßt er feine Bes
hauptungen durch zahlreihe Citate von Luther, Damhouderius, Ca=
merariud, Scultetus, PBulnerius, Hoffmann, Heurius. Don Lebterem
nimmt er die Diſtinction von natürlichen und teufliſhen Jncubus an.
Dieſe wurden na< Plinius und Ovidius Faunen genannt. Außerdem
behandelt er die Frage von der Folter, widerlegt die Einwendungen
mweichherziger Seelen. Jm dritten Casus erklärt er, daß es ſowohl
gegen göttliches, wie menſ{hlihes und canoniſches Recht ſei, Ti) in
irgend einer Sache der Hülfe oder des Rathes der Hexen zu bedienen.
Jm vierten Casus ſpricht er von den Geiſtererſheinungen und iſ der
Meinung, daß, jo lange der Körper noch nicht verweſt ſei, der Geiſt auf
Erden erſcheinen könne, da nah Verweſung deſſelben der Teufel
feine Macht mehr über denſelben habe. Was den Verkehr mit den
Geiſtern angeht, ſo glaubt er daran, verwirft aber den Verkchr mit dens
ſelben als gottlos und gefährlich.
2. M. Chriſtian Eichsfeld. Seine »orthodoxia Casualis
sive orthodoxa responsa ad difficiliores, praecipuos, singulares, ac
non ubivis obvios Conscientiae, fidei, vitaeque Christianae casus,«
Leipzig 1655, zerfällt in drei Sektionen. Die erſte verbreitet ſih über
die menschlichen Handlungen in Bezug auf Gott, die zweite über bie