Full text: Der Hexenwahn vor und nach der Glaubensspaltung in Deutschland

Viertes Kapitel, Die Juriſten. 333 
täufche, nennt er Nebellappen. Er glaubt an Jncubus und Succubus 
und an Wechlellinder und belegt ſeine Behauptung mit verſchiedenen 
Erempeln und Hiſtorien. 
10. Des Scribonius Bericht von Erforſhung und Prob der Zaube- 
rinnen dur kaltes Waſſer, nebſt Widerlegung deſſelben dur<h Dr. Neumalt, 
überjeßt aus dem Lateiniſchen dur<h Hr<. Maibaum in Marburg. 
11tes Tractätlein. Ein <riſtli< Bedenken und Erinnerung von 
Zauberei, woher, was und wievielerlei ſie ſei dur< Auguſtin Lercheimer 
von Steinfelden. Der Tractat behandelt neunzehn Fragen und iſ über» 
rei<h an merlwürdigen Hiſtörhen und Erzählungen. Zum Veweiſe der 
ſehr vernünftigen Beurtheilung des Verfaſſers über Zauberei laſſen wir 
ihn ſelbſt reden. „Jh halte es mit denen , die da meinen, es ſei viel 
billiger, glimpflicher und auch <hriſtlicher, die Zauberei alſo austotien, 
daß die Pfarrheren das Voll von diefem Teufelstrug unterrichten, dafür 
warnen, davon abichreden mit Anzeigung, was große Sünd es ſei. Wo 
ſolches bei etlichen verfinge und vermerkt würde, daß fie nichtsdeftoweniger 
damit umgingen, ſo ſoll er fie zu ſi< berufen ; wollen ſie niht kommen, 
ſo nehme er den Schultheiß zu Hülfe und vermahne ſie, daß fie des 
Dinges müßig gehen, die Predigt und den Gottesdienft fleißig bejuchen, 
laſſe fie den Glauben und das Vaterunſer aufſagen. Wollen fie nicht 
lernen und des Hexenwerks fich nicht entäußern, jo ſtrafe man ſie um 
Geld, haben ſie es nit, ſo ſee man ſie eine weil in den Köppich oder 
ſtelle ſie in Obſtdiebkorb, daß ſie ins Waſſer fallen. Wann dies oder 
dergleichen nicht hilft, dann verweiſe man ſie des Landes.“ Seite 227. 
Folgt der 12. Tractat, Wider die ſ{<warze Kunſt, abergläubiſches 
Segnen und wahrhaftiges Wahrſagen von Hr. Bullinger. Der Verfaſſer 
glaubt an die Zauberkunſt dur< Hilfe des Teufels und beweiſt es dur< 
die Geſchichte Jobs. 
13. Tractätlein. Eine wahre Entde>ung und Erklärung, aller für- 
nehmſten Artikel der Zauberei u. |. m. bon Jac. Freiherr von Lichtenberg, 
herausgegeben dur Dr. Jakob Be>er, Der Autor ift übermäßig ange- 
füllt vom Zauber- und Hexenglauben, ſo daß wenige an Leichtgläubigkeit 
ihm gleih kommen. 
14. Von der Hexe, die man gewöhnli<h Zauberin nennt, Natur, 
Kunſt, Macht und Thaten, billig und rehimäßig bedenken, von Joh. 
Ewich, Phyſicus der Stadt Bremen. 
15. Tractätlein des Joh. Trithemi zu Sponheim. Antwort auf etliche 
Fragen, ſo ihm von weiland Kaiſer Maximilian I. vorgehalten. 
16. Tractätlein. Conſilia und Bedenken etlicher Juriſten von Hexen 
und Unholden, und wie es mit der Tortur zu halten. Es werden vier 
Bekenntniſſe von Angeklagten mitgetheilt und daraufhin Rechtsgutachten 
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