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Viertes Kapitel. Die „inficirte” Jugend. 29
Tauf nicht entſezt. Hätten Hochzeit gehalten und geſungen: „Jn der
Höllen“ 2c. Er habe den Teufel ſeinen Herrn genannt, weil andere es
geſagt hätten, er ſei ihr Herr. Gefragt: „wie des Teufels Geſtalt ſei?“
Er beſchreibt ihn wie folgt:
„Große ſ<hwarze Augen, ſ{<warz am Geſicht wie Tinte, krumme
Händ, Gäulsfüß, nur zwei Hörner und dieſe krumm wie Boshörner :
heißt Lorenz Bo>sbruder, tanzte mit, fähe dann dem Tanz zu, ſtieß
»saltantes« mit dem Fuß hinten an die Schenkel — weißt ſonſten ſeine
Larve »ex figuris metamorphoseos Ovidii monstrosioribus qualis
Cycaonis«. Gefragt, „ob er feinen Herrn nicht fürhte?“ »Hic nihil,
sed inde patet.« Es wird ihm nämlih zugemuthet, die häßlichen
Männer aus dem Buche (Ovidius) zu reiſſen und zu verbrennen.
Negabat: ſagt: „der Andere (Satan ?) käme ſonſten“.
Am 16. beſchreibt er wieder eine Gaſterei in Bettingen, und daß ſie
alle auf Beſen geſeſſen, die Schornſtein ſeien niht offen geweſen; aber
denno<h hinausgekommen. Er ſei getauft worden dur einen Pfarrherrn,
der habe weiß ausgejehen und einen jhmwarzen Bart gehabt. Auch der
Löw ſei wieder dageweſen, habe jchneeweiß ausgefehen. Die Leute haben
es ihm geſagt, daß es ein Lôw ſei. Der Löw habe auh geſſen und ge-
trunken. Vor aht Tagen ſeien die Buben wieder getauft worden , alſo
Oeyel das andermal; kenne die andere niht. Sein Bruder ſei nur ein-
mal dabei getveſen.
Heut vor aht Tagen getauft worden , weiß aber den Namen nicht.
Haben ihm ein ander Chriſtkindlein geben, welches er angebetet, weiß aber
nit, was er geredet. — Die Zahl der denuncirten Perſonen war im Laufe
der wenigen Tage auf 15 geſtiegen.
Die Mutter des Hans Klein, welche am 16. mit ihrem Manne zum
zweiten Verhör gelangte, machte als ſie vom Henker gebunden wurde,
ſhon Zugeſtändniſſe, während ihr Mann feſt auf ſeiner Unſchuld beharrte.
Er bemerkte u. a., daß ſeine Frau im Pfarrhaus zu Bettingen gearbeitet
habe. Am 14. fam der Andres Debel zum Verhör; au<h er betheuerte
ſeine Unſchuld, ſei ſein Lebelang noh nie in Bettingen geweſen, auh nie
in Kleins Haus. Deßhalb wird der kleine Hans Klein mit ihm confron-
tirt. Dieſer ſagt ihm Alles in's Geſicht, was er gethan mit ihnen. Er
leugnet aber Alles, denn er ſei „fromm und ehrlih“. Nach der Weg-
führung in’3 Gefängniß deliberirt der Gerihtshof, ob man den Stark
niht gefangen nehmen ſolle wegen notoriſchen Verdachtes der Flucht.
Herr Dr. Bünting, Dr. Hinderofer, Dr. Lohmeier ſind dafür. Nur
Dr. Reinhardt hat einiges Bedenken, „daß es nämlich gefährlich ſei, auf derglei-
hen Kinder bloßes Angeben »ad capturam« zu ſchreiten, der Junge
variire im Reden“. Dieſe einzig vernünftige Anſicht konnte indeſſen nicht