Full text: Der Hexenwahn vor und nach der Glaubensspaltung in Deutschland

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Viertes Kapitel. Die „inficirte“ Jugend. 31 
Alle drei zeugen wider ihn; da geſteht er ſeine Tauf; tergiverſirt aber 
wieder und gibt ziemlich trohige Antworten, er wiſſe nihts. Dann geſteht 
er doh wieder ſeine Taufe; ſeinen „Dot“ kenne er niht, ſei aus Urpfar 
geweſen. Jhm wird die Note: »variable« im Protocoll gegeben. 
4. Claus Hofmann leugnet Alles; ebenſo das Maigele; 
weinet, es ſei nit wahr. Der Hans Zink ſagts aber ordentlih und alle 
Knaben, daß ſie getauft ſeien. Maigele leugnet es; „Omnes affirmant 
die Taufe”. Endlich geſteht es der Claus, Der 553 Feind, fehmarz, 
„mit Hirſchhörner“, Habe ihn getauft. Hans Klein widerſpriht; es 
jeien „Bodshörner” geweſen. Maigele Müller leugnet no<, auch ihr 
Bruder Michel; als aber alle Buben behaupten , fie ſei auf einem Beſen 
allein gefahren, gibt er es zu. 
Sie leugnet no, obwohl alle Kinder ſie überzeugen. Tandem affirmat, 
ſei oft dabeigeweſen. Reuſſen Peters Frau ſei ſeine Döttin geweſen, in 
Barthols Haus getauft. Eine Erhardtin habe alle drei, ſie, Spinners 
Reginele und Büttuers Babette, getauft. Noch eine Familie wird herein- 
gezogen in die Denunciation: Stoffel Segner und ſowie Kinder; jener 
ſei bei ihren Tänzen ihr Spielmann geweſen. Auch Grünleins Jacob 
ſei dabei geweſen, rufen Alle. Ueber Kasperle von Bettingen ſtimmen ſie 
niht überein. 
Am 8. April werden von den Kindern als Zeugen vorgeführt die 
beiden Brüder Zink und die Maigele Müller gegen die Frau Hans 
Michels von Bettingen, welche jede Theilnahme an der Tauf der Kinder 
leugnet. Die drei betheuern fie nicht gejehen zu haben, und die Maigele 
leugnet ſelbſt ihre Taufe dur< den böſen Feind. Es wird Hans Klein 
gerufen; dieſer bezeugt das Gegentheil. 
Nachdem die „inficirten Kinder“ während dreier Monate im Spital 
fleißig bewaht und verhört worden waren, werden fie unterm 29. Mai 
in Gegenwart von Rath Dr. Bünting und Herrn Superintendenten noh- 
mal vernommen. 
Der Herr Superintendent berichtet, daß bei den Kindern von Bet- 
tingen eine große »malitia« vorhanden und ſpüre gemiffe »simulationes«, 
dann ſie nit mehr geſtändig ſein wollen, was ſie vor dieſem deponirt. 
Wollen \i<h eher zerreiſſen laſſen. 
Berthold Kleins Sohn Hänsle berichtet, daß der böſe Feind in der 
Nacht, da man die anderen (den 7. Mai) juſtificirt und er den Sprud): 
„des Weibes Samen“ 2c. — gebetet, zu ihm gelommen und habe ihm 
gewehret, ſolches zu beten ; wolle ihm ſonſt den Kopf abſchlagen. Er hab 
ihm aber geantwortet : er wolle Alles beten; ſolle von ihm gehen, habe 
nihts mit ihm zu thun. Eltelins Frau habe ihn das Hexen gelernt. 
  
  
  
  
 
	        
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