Full text: Die Eiszeit

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
Jiordeuropa’8 bringen es mit fi, daß wir den von ihm aufs 
geſtellten Anſchauungen ganz beſoudere Aufmerkſamkeit ſchenken 
müſſen. Es iſt au< Torell, der, vermittelſt ſeiner Einſicht in 
die Fauna des arktiſchen Meeres, die Natur der ſkandinaviſchen 
Eiszeit-Ablagerungen (1864— 72) dur<h Muſcheln wie Yoldia 
arctica und Árca glacialis, in welchen Namen das Eis ſpricht, 
auf eine beftimmte und unmwiderlegliche Weije dargethan hat. 
Die größte Wichtigkeit für die zukünftige Erforſhung der 
nordiſchen Eiszeit dürfte aber doch in Torell’s Hinweis auf 
gewiffe Streden als älterer, im Norden vor der Eisausbreitung 
vorhandener Boden liegen, nämlich: zu beiden Seiten des Dere- 
fund 100 Fuß mächtiger Sand mit Kohlenſ<hmißen und Berſtein- 
ſtückchen der älteren Braunkohlenformation, und in Dänemark 
Thon mit Schalen von Cyprina islandica, Salen, die man, 
wie es ſcheint, zerbrochen an Ort und Stelle findet; ferner im 
Weichſelthale wie auch in Oſtpreußen die ähnlichen (von G. Berendt 
1867 nachgewieſen) alten Bodenſchichten mit zerbrochenen Schalen. 
Denn in dieſem, ſolchergeſtalt nachgewieſenen Boden hat man 
wiederum ein Merkmal auch für den Norden; es hat den An- 
ſchein, daß die Eisde>e jelbft über den flachen Boden von Däne- 
mark binausfchritt, dem fie nicht aufgegraben, am dem fie aber Durch 
Preſſung und Drud in ſehr anſchaulicher Weiſe ihre Gewalt 
geübt hat. 
Die großen Schwierigkeiten, die hier fi<h entgegenſtellen, 
erwachſen daraus , daß Zuſtände, welche mit einander verwechſelt 
werden könnten, ſowohl dur<h die Eiszeit abgelöſt wurden, als 
auch derſelben wiederum folgten. Gleichwie Nathorſt 42) und 
Steenjtrup Reſte der Zwergbirke im Thon und Torf der jüngſten 
Ablagerungen nad) der Eiszeit entde>ten, ebenſo mögen in 
gleicher Weife deutlich jprechende Spuren unter den Moränen aus 
Ablagerungen, Die por der Eiszeit entſtanden, hervorgezogen werden. 
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