Full text: Die Eiszeit

   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
    
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ſtand der ¡Comerſee dur<h Gletſcherdru>. Die große Tiefe der 
Seen ſpricht keineswegs gegen die Anſchauung; denn, bemerkt 
Ramſay, die Tiefe ift, unter der Vorausjeßung, daß die Theorie 
ſtichhaltig ſei, ein Ausdru> für die Zeit und die jenfrecht wirkende, 
zermalmende Kraft. So wurden alſo Räume für die Seen aus- 
gehöhlt, und auch die bereits vorhandenen Thäler, welche den 
Gletſchern die Richtungen angaben , erfuhren Veränderungen der 
Geſtaltung unter der zermalmenden Wucht des Eiſes. 
Eine fernere Beſtätigung ſeiner Theorie findet Ramſay im 
dem geographiſchen Thatbeſtand, demzufolge die Seen häufiger 
werden, ſobald wir, ſowohl in Europa als au< in Nordamerika, 
weiter nordwärts vorſchreiten. Auch die ſchottiſchen und norwe- 
giſchen Fjorde ſind nichts anderes als Verlängerungen nach Glet= 
Tchern, welche durch die Thäler niedergingen, und die Thatſache, 
daß die Tiefe einiger ſchottiſchen Fjorde diejenige des davorliegen- 
den Meeres übertrifft, wird ebenfalls durch die zermalmende Kraft 
des Eiſes erklärlih. Man weiß, daß ein Gletſcher zum Meeres- 
grund hinabgleiten kann, bis er in gewiſſen Tiefen und bei be- 
ſtimmter Mächtigkeit abbricht. Sofern als gegenwärtig die Tiefe 
des Fjordes innen jo groß ilt, daß das Eis in Stücken als Eis- 
berge gehoben werden mußte, verweiſt Ramſay auf die Möglichkeit, 
es fönnte das Land vorher ſo viel höher geweſen ſein, um das 
richtige Verhältniß zu Stande zu bringen. 
Um dieſelbe Zeit (1862) geht der Phyſiker Tyndall $1) noch 
weiter. Die Entſtehung der Gipfel und Thäler der Alpen ver- 
urſachte eine mächtiger aushöhlende Kraft als das Waſſer; ihre 
gegenwärtige Formengeſtaltung verdanken fie wejentlich der Ein- 
wirkung alter Gletſcher. Vielleicht eine Million Winter hat auf 
die Klippen des Haslithales ihren Einfluß geübt, und doh ge- 
wahrt man die Merkmale des Eiſes als wären fie von geſtern! 
Daraus empfängt man aber den Cindrud, dab die Einwirkung 
(220) 
  
 
	        
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