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9. Der Dom am Ende der romanischen Bauzeit (um 1250)
Geschichtlich folgte der Erneuerung des Oberbaues über der Ostkuppel der völlige Neubau des
Kreuzganges und der Stiftsgebäude. Diese ganze, einst höchst stattliche Baugruppe ist bei der Be-
schießung 1793 aufs schwerste mitgenommen worden. Die Stiftsgebäude und das Obergeschoß
des Kreuzganges liegen seitdem wüst: sie sind nur notdürftig in Ordnung gebracht. Hergestellt
wurde nur der untere Kreuzgang: er ist ein etwas trockenes, korrektes Werk aus dem ersten Jahr-
zehnt des 15. Jahrhunderts, heute aber ein Museum, das neben manchem Gleichgültigen einzelne
außerordentliche Kunstwerke birgt. Von dem köstlichen Portal, das den Zugang aus dem Dom
zum Kreuzgang bildet, wird noch zu sprechen sein.
Im späteren 15. Jahrhundert baute man dann auch die westliche Turmgruppe gotisch aus. Vor
allem wurde der große mittlere Westturm jetzt (zwischen 1480 und 1490) erhöht. Auf das ge-
drungene romanische Oktogon wurde auch hier ein gotisches aufgesetzt, das mit seinen sechzehn
großen Fenstern noch heute erhalten ist (man beachte die Maßwerke!). Den Abschluß bildete ein
über 40 m hoher Holzhelm: er wurde zum Wahrzeichen der Stadt (Abb. 10). Es muß ein ungeheures
Schauspiel gewesen sein (mannigfache Bilder versuchten es festzuhalten), als ihn am 22. Mai 1767
nachts !/;12 Uhr sein Schicksal ereilte: ein Blitz zündete, und der Turm sowie die Dächer des
Westbaues und des nördlichen Seitenschiffes brannten ab. Der Oberbau des Turmes wurde darauf
1769-1774 von Franz Ignaz Michael Neumann (einem Sohn des großen Johann Balthasar) massiv
in Stein erneuert. Neumann ließ über der Galerie des gotischen Oktogons auf hohen abgetreppten
Sockeln noch zwei weitere gotisierende Achteckgeschosse aufsteigen — das obere gegenüber dem
unteren natürlich verjüngt — und schloß das Ganze in barocken Formen mit einer Spitze, die
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