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egenüber diesem malerischsempfindungsvollen Wesen regt sich
(1. wie überall so auch in Mainz seit den vierziger Jahren
des 15. Jahrhunderts die Reaktion. Ein massiverer, derber, mitunter
sehr großartiger Stil bahnt sich an, dessen Kennzeichen ein pein-
licher, oft trockener Naturalismus und ein zähes, bald hartbrüchiges
Faltenwesen sind. Der Mainzer Dom hat keinen so mächtigen Zeugen
dieser Art aufzuweisen, wie es etwa der heilige Bartholomäus des
historischen Museums in Frankfurt ist. Aber immerhin vermögen
einige hier nicht mitgeteilte Denkmäler des Kreuzgangs eine Vor-
stellung von dem Ernst und von der schwerblütig-herberen Art der
künstlerischen Empfindung dieser Jahrzehnte zu geben. Etwas von
dieser Gesinnung lebt auch noch in dem beträchtlich jüngeren
Grabmal des Erzbischofs Dieter von Isenburg fort, das im übrigen
schon ganz auf dem Boden des Stils steht, der seit den siebziger
Jahren herrschend wird (Tafel 62 und 85ff.). Daß dieser Stil nicht
ohne Anregungen von auswärts in Mainz heimisch geworden sein
kann, ist deutlich. Er tritt in dem genannten Grabdenkmal und in
den Werken eines vielleicht etwas jüngeren Meisters sofort ganz aus-
gebildet auf. Aber woher diese Anregungen kamen, ist noch nicht
überzeugend nachgewiesen. Es liegt nahe, an das Auftreten des
Nikolaus Gerhaert von Leyen zu denken, der 1462 das Grabmal des
Erzbischofs Jakob von Sierck in Trier schuf und 1463 in Straßburg
einzog. Auch ich glaube, daß sich der Widerschein seiner glänzen-
den Kunst am Mittelrhein noch feststellen läßt, und werde darauf
gleich zurückkommen. Aber ich meine, diese These genügt nicht.
Gerade das Denkmal des Erzbischofs Dieter von Isenburg zeigt,
daß der neue, der brüchige Stil in Mainz noch andere Quellen
haben muß, als die Kunst des Nikolaus Gerhaert. Der Meister des
Dieter war in Mainz ansässig: noch 1489 oder 1490 ließ ihn Kur-
fürst Bertold von Henneberg für seinen Bruder, den Bischof Philipp
von Bamberg (+ 1487), ein Denkmal machen. Und wenn wir uns
nicht täuschen, arbeitete er schon seit dem Beginn der siebziger
Jahre in Mainz. Seine ganze Art aber steht der des Nikolaus Ger:
haert sehr fern. Sie gibt eine vielfach treue Umsetzung der Motive
17. Vom Epitaph des Domherrn
Theoderich von Knebel (+ 1457):
Rahmen aus gebranntem Ton
des weichen Stils ins eckig Gebrochene, ist überhaupt trocken, peinlich, ziemlich phantasie-
los: ein nüchtern-genauer, handwerklich -tüchtiger, aber bürgerlich-schwungloser Naturalismus
(man denkt an die Zeitgenossen unter den Malern, an Herrlin und Wolgemut). Wo dieser Meister
nun seine Schule durchgemacht hat, das vermögen wir heute noch nicht zu sagen. Es muß uns
genügen, festzustellen, daß er wohl zuerst die neue Weise vollkommen ausgebildet in Mainz ver:
treten hat. Aber noch ein anderes muß hervorgehoben werden. Die Einschränkung der Zahl der
Seitenfiguren, ihre Unterordnung unter die Hauptfigur, deren starkes Hervortreten — das alles
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