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Geſandten gingen na< Italien, des Papſtes Genehmigung und
Segen zu erbitten. NE
Bevor wir den Biſchof auf ſeinem Zuge begleiten, möge
eine Darlegung der ſtaatlichen und religiöſen, wie der gewerblichen
und ſittlichen Zuſtände unſerer Heimath geſtattet ſein, ſo weit
die vorliegenden Quellen eine ſolche ermöglichen.
An der Spiße des Volkes finden wir Herzog Wratislav.
Als Kuabe in deutſche Gefangenſchaft gefallen, war er nad
Merſeburg geführt und dort getauft. Auch nach der Heimkehr
bewahrt er dem Chriſtengott heimliche Neigung, lebt jedoch nach
heidniſcher Weiſe und hat, dieſer entiprechend, zur rechtmäßigen
Gemahlin 24 Kebsweiber genommen. Er reſidirt in Cammin.
Seine Herrſchaft reiht von der Nebe über die Inſel Uſedom bis
Demmin an der Peene, vom Meer die Oder hinauf bis Stettin
und bis Pyrit, ſo daß Wollin etwa den Mittelpunkt bildet.
Dies Gebiet zerfällt in mehr denn hundert Provinzen, auch
Burgwarde genannt. In jeder Provinz liegt eine Veſte, entweder
ein unbewohnter Burgraum, umgeben von Wällen, die oft an-
jehnlich hoch — 50 Fuß in Arcona — unten aus Erde, oben aus
Holzwerk errichtet ſind; oder es lehnt ſi an die eigentliche Veſte
ein suburbium, eine offene oder leicht befeftigte Stadt.
In alleu Veſten befehligt ein Burgherr, Burggraf oder
Caſtellan, ein Dienſtmann des Herzogs. Unter ihm ſtehen die
adligen Barone wie die eigentlichen Kriegsleute, gleichfalls
Caſtellane oder Bürger (cives) geheißen und dem Staude der
Bauern angehörend, denen Anlage, Erhaltung, Bewachung der
Burgen obliegt.
Im suburbium dagegen wohnen die Stadtleute (oppidani.)
Sie treiben Gewerbe und Handel, zählen aber zu den Freien und
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