ins Antik und nimmt deſſen Sattel von der Wand herunter
und mit ſich.
Aus der Zahl der Götter treten beſonders ſe<s hervor:
Porevit der Waldſieger, Porenuz der Waldverkürzer, Gerovit der
Frühlingsfieger, Rugiavit der Sieger im Hirſchgeſchrei, Syautevit
der heilige Sieger und Triglav, der auf Erden ſowohl gebietet,
wie im Himmel und im Reiche der Untern. Alle find rieſig
phantaſtiſch geſtaltet. Triglav hat drei verſilberte Köpfe; Porevit
iſt fünf-, Svantevit vierhäuptig, zwei nah vorn, zwei rüdmwärts
gewendet, je eins nach rechts und nach links bli>end. Die
Bilder des Porenuz und Rugiavit in der Rügenſchen Burg
Karenz (Garz) find einköpfig, aber dieſer hat ſieben, jener vier
Menſchengeſichter, dazu ein fünftes auf der Bruſt, am Kinu von
der Rechten gehalten, an der Stirn von der Linken.
Auch die Götterbilder entbehren des Shmu>es der Waffen
nicht. Rugiavit trägt am Gürtel ſieben Schwerter in ihren
Scheiden, ein achtes entblößt im der rechten Fauft. In Arconas
Burgwall ſteht neben Svantevit ſein gewaltiges Schwert mit
ſilberner Scheide und ſilbernem Griff, daneben hängt Sattel und
Zaum des heiligen Roſſes. Der Gott jelbit iſt dargeſtellt in
Menſchengeſtalt von ſchauerliher Größe, ein Holzbild mit ge-
ichornem Haupte und Bart, auf dem Boden ſtehend; ſein Rot
reiht bis an die Schienbeine herunter; die Rechte hält das
metallene Methhorn; der linke Arm iſt bogenförmig in die Seite
geſtemmt.
Solche und ähnliche Göttergeſtalten ſtehen theils an geheiligten
Stätten, die man wie Karenz und Arcona nur zur Feſtzeit be=
ſucht, theils in den Städten, wie Colberg, Wollin, Wolgaſt,
Stettin und Güßkow, deſſen Bewohner 300 Mark Silber auf
ihren ftattlichen Tempel verwandt hatten.
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