Full text: Columbus und seine Weltanschauung

    
   
  
  
  
  
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
des zehnten Jahrhunderts Grönland, und i. 3. 1000 Nord» 
amerika entde>t. Jahrhunderte lang hatte eine Verbindung 
zwilchen dem Mutterlande und den Golonien beftanden, immer 
no< war bei den Eingeborenen die Erinnerung an die Thaten 
ihrer Ahnen, an die Entde>ungen und Anſiedelungen in Win- 
land, Heluland und Markland lebendig, aber es ift unzweifel- 
haft, daß Columbus nichts davon hörte, jedenfalls fie niht be- 
achtete. Nicht den verlorenen Pfad zu dieſen öden Gegenden 
wollte er wieder finden, ſondern eine neue Straße zu den glüd- 
lichſten und reiſten Ländern der Erde. Ob er um dieſe Zeit 
ſeinen Landsmann Johann Cabot in Briſtol kennen gelernt und 
mit dieſem Ideen über zukünftige transatlantiſche Fahrten aus- 
getauſcht habe, ift zum Mindeſten zweifelhaft. 
Ungefähr um das Jahr 1480 heirathete Columbus Felipa 
Moñiz de Pereſtrello, welche ihm einen Sohn ſchenkte, Diego; 
ihr Haus war mit der Entde>ungsgeſchihte Portugals aufs 
engſte verknüpft, ihr Großvater (oder Vater) ®) war einer der 
erſten Anſiedler von Porto Santo (zwiſchen 1420 und 1425) 
gewejen; die Schiffsbücher und Papiere, welche noch im Beſiß 
der Familie Pereſtrello waren, kamen in die Hände des Colum- 
bus; durch fie, dur ſeinen Aufenthalt in Porto Santo, durch 
den Umgang mit portugieſiſchen Seeleuten (Bartholomäus Dias), 
durch mehrere Reiſen na< Guinea, dur einen längeren Auf- 
enthalt in dem neugegründeten Fort San Jorge de Mina in 
Guinea (gegründet Januar 1482), kam Columbus aller Wahr- 
ſcheinlichkeit nah in dem Ideenfreis, welcher ihn zu feinen nadj- 
maligen Entdedungen führte. Die Unternehmungsluft des por- 
tugiefiſhen Volkes, die er aus täglicher Anſchauung kennen lernte, 
wirkte mächtig auf ihn ein, erfüllte auch ihn mit Thatendrang; 
wie konnte es anders ſein bei einem Manne, der ſelbſt einen 
(754) 
    
   
 
	        
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