da Heinlich, mißtranifch, habſüchtig; dem Rodriguez Bermejo
welcher zuerſt den ſchimmernden Saum von Guanahani erbli>te,
hat er aus nichtigen Gründen die verſprochene Belohnung vor-
enthalten, er wirkte ein Geſeß aus, welches andern Perſonen das
Entdeden verbieten follte, natürlich vergeblich, er iſt gegen die
Familie der Pinzon keineswegs dankbar geweſen, und dieſe Un-
tugenden nahmen zu, je mehr er ſelbſt den Undank der Welt
erfahren mußte, er war leidenſchaftlih und heftig, aber er war
in hohem Maaße menſchenfreundlih und wohlwollend: nie hat
er ſeinen Namen durch ſolche Handlungen der Grauſamkeit und
Unmenſchlichkeit befle>t, womit ſpätere Conquiſtadoren und Ent-
deer ihr Andenken für alle Zeiten ſhändeten; auh die eigene
Art der ſpaniſchen Frömmigkeit gewann nie einen ſolchen Einfluß
auf ihn, daß fie dieſe ſo wohlthuende ‘Seite ſeines Charakters
geändert hätte. In hohem Maaße aber zeihneten Columbus die
<arafterbildenden Tugenden der Beharrlichkeit, Ausdauer und
Energie aus, ihnen beſonders verdankt er ſeines Namens Ruhm.
Nicht als Abenteuerer ſegelte ex in das blaue Meer hinaus, er
wußte genau, was er wollte, ſein Plan war großartig, es galt
einen völlig neuen Weg nach Indien einzuſchlagen, aber er ſchien
ausführbar. Es iſt richtig, er war nicht der Erſte, welcher dieſen
Plan hatte, man hat Toscanelli den geiſtigen Urheber deſſelben
genannt, andere hatten ihn ebenfalls, er lag ſo zu ſagen inder Luft
des 15. Jahrhunderts, aber Columbus allein hat ſeine Zeitgenoſſen
zur Löſung dieſer Aufgabe bewogen und ſie ausgeführt, er hat
es gewagt, das Ei auf die Spitze zu ſtellen, dies bleibt ſein un-
vergänglicher Ruhm, den ihm Niemand entreißen kann, gerade
wie die Einheit Deutſchlands unzähligemale in Schriften bes
ſprochen wurde, bis es einer wagte, ſie herbeizuführen. Den
Seeweg hat er nicht gefunden, weil es feinen gab, der größte
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