auf Veranlassung des Erzbischofs Willigis gegossen (um 1000), ver:
mutlich doch für ein Portal des Doms. Sie wurden aber dem Dom
später entfremdet — vielleicht in den Wirren des Jahres 1159 oder
später? — und einem Portal der einstigen Liebfrauenkirche ein-
gefügt. Erst nach der Zerstörung dieser Kirche (1793) gelangten sie
an den Dom zurück und an ihre heutige Stelle (1804). Der Löwen-
kopf, den wir am Ende des zweiten Bandes auf Seite XXVIIl abbilden,
ist eine Zutat von ungefähr 1200 an der Tür. (K. und N. S. 57 ft.
Joh. Klein, Die roman. Plastik des Niederrheins. Straßburg 1916.
S:.28#.)
23 Bogenfeld im Leichhofportal: Christus sitzend zwi-
schen Maria und Johannes dem Täufer (die aber stehen!)
und die Brustbilder zweier heiliger Bischöfe. Vgl. auch Abb. 29.
Zum Stil s. Text S. 12f. (K. und N. S. 72. R. Reiche, Das Portal
des Paradieses am Dom zu Paderborn. Münster 1905. S. 41. Dazu
Vöge in den Kunstgeschichtl. Anzeigen 1906. Joh. Klein, Die
roman. Plastik des Niederrheins. Straßburg 1916. S. 5 ff.)
24 Das romanische Portal der Memorie. Die Memorie ist ein
großer quadratischer gewölbter Raum in der Ecke zwischen dem süd-
lichen Seitenschiff und dem Südflügel des westlichen Querhauses, ur-
sprünglich wohl der Kapitelsaal des Stifts, heute Kapelle und Durch-
29. Heiliger Bischof vom
Leichhofportal gangsraum zum Kreuzgang, vgl. den Grundriß unten Abb. 34. Das hier
abgebildete Portal, jetzt vermauert, stellte einst die Verbindung zwischen der Kirche und den Stifts-
gebäuden her. Es ist wohl etwas jünger als die beiden zuvor besprochenen Portale, aber gleichfalls
im Anfang des 13. Jahrhunderts entstanden. Der heilige Martinus im Bogenfeld ist eine recht hand-
werklich-derbe Arbeit, aber wichtig, weil nicht mehr „romanisch“. Die Stifterinschrift am Sturz:
„Emcho Zan fieri me fecit“ hat bis heute eine genauere Datierung des Ganzen noch nicht ermöglicht.
Den Kämpfer rechts gibt Abb. 30 wieder.. Roter Sandstein, modern bemalt (K. und N. S. 376).
25—26 Portale in der Westwand des südlichen Querhausflügels und in der Nord-
koncha des Westchors. Die Portale führen zu Verbindungsgängen zwischen den Querhausflügeln
und dem Chor, vgl. den Grundriß Abb. 34. Sie sind nachträglich in die Querhaus- und Chorwände
eingebrochen und ausgebaut worden. Sie bilden mit der Sakristei, einigen Schlußsteinen im Lang-
haus und den beiden verschwundenen Lettnern eine Gruppe ausgesprochen gotischer Arbeiten, die
unmittelbar vor der Domweihe des Jahres 1239 (die Einwölbung des Langhauses!), teilweise viel»
leicht auch noch etwas später entstanden sein müssen (vgl. K. und N. $. 136). Mit dem Portal im
südl. Querhausflügel — Tafel 25 — stimmen zwei Portale an der Liebfrauenkirche in Trier in ein-
zelnen Zügen überein. Aber die Übereinstimmung wird wohl schon mit der Annahme einer gemein-
samen Quelle — vermutlich Rheims — hinreichend erklärt. Das andere Portal — Tafel 26 — ist durch
das prachtvolle Laub in der weichen Kehle ausgezeichnet. Solches Laub — große, gezackte Blätter,
die zwar akanthusartig gebildet, aber ganz natürlich bewegt sind, finden wir aber an den
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