Mittelrelief — Tuff, dick übermalt — könnte nach Bruhns eine Arbeit des Johannes Juncker sein,
von dem wohl auch der Entwurf zu dem ganzen Altar stammt. Auch die Apostelfürsten mögen
von Juncker sein (doch vgl. oben S. XXI unter Nr. 169 f.). (K. und N. $. 186ff. Bruhns a. a. O.
S. 268 und 295)
176-179 Der Fürstenberger Altar. Eine Stiftung des Domherrn Friedrich von Fürsten»
berg + 1608. Marmor, Alabaster und Tuff. Neu bemalt. Auf dem Sarkophag im Mittelteil fehlt
vermutlich die Figur des knieenden Prälaten. Maria und Johannes oben im Aufsatz scheinen nicht
zugehörig. Die Alabasterreliefs (Tafel 177 und 178) und der bekrönende Christus mit dem Kreuz
verraten ein recht intensives Studium des Michelangelo. Weniger tritt dies an den anderen Teilen
des Altars hervor (z. B. Tafel 128 r.). Der ganze Altar nimmt eine Sonderstellung unter den
Mainzer Werken seiner Zeit ein. Es ist noch nicht gelungen, den Künstler nachzuweisen. Ein
Jugendwerk Junckers, wie man vermutet hat, ist der Altar schwerlich. Ob sich die Vermutung
Ferd. Kochs (Die Gröninger. Beiträge zur Westfälischen Kunstgeschichte Heft 1. Münster 1905.
S. 116), der Altar könnte von dem Frankfurter Hoicheisen stammen, der in Beziehungen zu den
Gröningern stand, rechtfertigen wird, ist abzuwarten. (K. und N. S. 210#f.)
Tafel 178 Predigt und Enthauptung Johannis des Täufers. Alabaster. In der Enthauptung
ist der linke Unterarm des Henkers und der rechte Unterarm des Soldaten links ergänzt.
Tafel 179 Aufsatz des Fürstenberger Altars. Marmor: die Gesimse, die Stuckgiebel ganz
oben, das Kreuz Christi. Alabaster: Wappen, Medaillon mit Gottvater, Maria, Johannes, Christus.
Aus Tuff alles übrige.
180 1. Der Greiffenklauer Altar. Der Altar, eine Stiftung des Kurfürsten Georg Friedrich von
Greiffenklau + 1629, wurde 1631 verdingt, aber erst 1662 vollendet. Marmor, Alabaster und Tuff;
Ergänzungen aus Holz. E. Neeb hat nachgewiesen, daß das ganze Mittelfeld (die beiden Reliefs
Tafel 181) erst um 1830 in den Altar gekommen ist. Ursprünglich war hier der Kurfürst knieend
unter einem Relief, einer Krönung Mariä, zu sehen. Von diesen Skulpturen haben sich — stark
zerstörte — Reste im Kreuzgang erhalten. Eine Rekonstruktion des Mittelteils gibt Neeb (K.und N.
S. 205f£.). Ob die Apostel seitlich und der Erzengel St. Michael (oben) zum ursprünglichen Be-
stande gehört haben, ist zwar nicht völlig sicher, aber immerhin wahrscheinlich. Sicher ursprüng-
lich ist die Marmorarchitektur (nach 1631), dazu die Inschrifttafel unten (vor 1662) und das
Wappen oben (vor 1662). (K. und N. S. 202 ff.)
180 r. Der Saulheimer Altar. Eine Stiftung des Propstes Adolf Hund von Saulheim + 1668,
errichtet zwischen 1652 und 1668. Eichen: und Lindenholz, Marmor vortäuschend bemalt und
vergoldet. (K. und N. $. 216ff.)
181 Mittelstück des Greiffenklauer Altars. Tuff, auch der Rahmen; aber Zwischenstücke
aus Holz. Beide Reliefs dick überschmiert. Oben nur ein paar Hände, unten die Arme Abrahams
und des Engels ergänzt. Ursprünglich nicht zum Altar gehörig, vielmehr älter. Vielleicht aus
einem Altar der abgebrochenen St.-Gangolf-Hofkirche. Vgl. die Anmerkung zu Tafel 172. (K. und
N. S. 204)
182 Aus dem Greiffenklauer Altar: Apostel Paulus. Holz, weiß angestrichen. Ist die
Figur nicht doch aus der Zeit der Vollendung des Altars vor 1662? (K. und N. S. 207)
XXI
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