Full text: Die Sicherungen von Schwach- und Starkstromanlagen gegen die Gefahren der atmosphärischen Elektricität

Versuche mit Blitzableitern. 9] 
Den vorstehenden Versuchen ist entgegengehalten worden, dass die- 
selben mit anders gearteten Elektricitätsquellen angestellt sind, wie wir 
in der atmosphärischen Elektricität als wirkend annehmen müssen. 
Deshalb sind dieselben in anderer Weise von Lagarde wieder- 
holt. 
Derselbe bediente sich (Ann. tel. 14, 419) einer Batterie von 
sechs Leydener Flaschen. Von der inneren Belegung derselben wurde 
unter Zwischenschaltung einer regelbaren Funkenstrecke eine Ver- 
bindung nach einem Riess’schen Luftthermometer L geführt, an 
dessen anderem Ende ein Draht zur äusseren Belegung der Batterie 
ging. Parallel zu dem Luftthermometer konnte der Blitzableiter ge- 
schaltet werden. Bei der Ladung der Batterie stieg das Potential 
allmälig so hoch, dass eine Funkenentladung über die Funkenstrecke 
eintrat. Gleichzeitig wurde eine Flüssigkeitssäule in Z um eine ge- 
wisse Anzahl von Theilstrichen verschoben, die als ein Maass für den 
auf L fallenden Theil der Entladung galten. Z stellt hierbei den 
durch den parallel geschalteten Blitzableiter zu schützenden Apparat 
vor. Ist n die Zahl der abgelesenen Theilstriche, wenn kein Blitz- 
ableiter vorhanden war, und n; die beim Vorhandensein eines solchen, 
so giebt a den relativen Schutz des Blitzableiters. Von letzteren 
1 
wurden die älteren französischen, zwei gegenüberstehende Platten mit 
aufgesetzten Spitzen (Platte und Spitze gegenüber einer Platte), sowie 
Plattenblitzableiter mit polirten Flächen und solche mit Reifelungen 
untersucht. Am wirksamsten ‘erwies sich der Plattenblitzableiter mit 
ebenen Flächen (Messingplatten 118mm zu 70mm in Imm Abstand 
von einander). Die Grösse des relativen Schutzes hängt von der 
Funkenstrecke und dann von der Quantität der zur Entladung kommen- 
den Elektrieitätsmenge ab. Je grösser die letztere ist, desto geringer 
ist der Schutz. 
Ergänzende Versuche mit weiteren Blitzableitern werden (Ann. 
tel. 16, 25) mitgetheilt. Es kam vor Allem noch ein Ableiter hinzu, 
bei welchem den beiden Seiten der an die Leitung angelegten Ableiter- 
platte zwei mit der Erde verbundene Platten gegenübergestellt waren. 
Dieser Ableiter war der beste. Seine Schutzwirkung war P; — 0,9631, 
während ein Spitzenblitzableiter P, mit Guttaperchapapier nur 0,9491 
hatte und der Ableiter Bertsch 0,9391. 
Der Hauptzweck dieser Fortsetzung der Untersuchung war aber 
die Aufsuchung des Einflusses des Erdwiderstandes, zu welchem Zwecke 
zwischen die Erdplatte des Ableiters und die äussere Belegung der 
Leydener Batterie Widerstände eingeschaltet wurden, die kleineren 
bis 4 Ohm aus Kupferdraht, die grösseren aus Kupfersulfatlösung. Ob 
der Drahtwiderstand ohne Selbstinduction war, ist nicht gesagt. Die 
Ordnung der Güte der Ableiter blieb dieselbe. Der Widerstand hatte 
erheblichen Einfluss, z. B. für: 
Senne neunten 
 
	        
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