Full text: Die Sicherungen von Schwach- und Starkstromanlagen gegen die Gefahren der atmosphärischen Elektricität

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Versuche mit Blitzableitern. 97 
Leitung L und die kleinen Funkenstrecken A und B. In die Leitung 
L war eine innere Spirale von 12 Windungen eingeschaltet. Dieselbe 
ist umgeben von einer äusseren von 20 Win- 
dungen. Das Ende dieser äusseren steht 
mit der Elektrode a in Verbindung, ein Ver- 
bindungsdraht nach Z kann an verschiedene 
Windungen der äusseren Spirale angelegt 
werden. Ist nun eine bestimmte Anzahl von 
Windungen der äusseren Spirale eingeschal- 
tet, so entstehen in a nur kleine Funken. 
Sind mehr oder weniger Windungen, wie 
diese bestimmte Zahl, eingeschaltet, so waren 
die Funken bei a stärker und länger. Der Versuch sollte beweisen, 
dass es bei zweckmässiger Wahl der Windungszahl möglich ist, von 
der Entladung nichts in den an L angehängten zweiten Theil der 
Schliessung gehen zu lassen. 
Im Allgemeinen ergeben nach dem Angeführten die Versuche der 
verschiedenen Experimentatoren übereinstimmende Resultate, nur die 
von Zielinski weichen ab. Es scheinen aber die Versuche des Letz- 
teren die am wenigsten beweiskräftigen. Denn mit solchen Verlang- 
samungen der Entladung, wie nothwendig waren, um überhaupt Resul- 
tate zu erhalten, hat man in Wirklichkeit wohl nichts zu thun. Bei 
Verhältnissen, welche der Wirklichkeit entsprechen, versagte aber die 
Anordnung, weil sie alle Ableiter gleich gut und ideal erscheinen liess. 
Der Einwand gegen Benutzung einer constanten Batterie, wie solche 
von Rysselberghe und Preece angewandt wurde, ist nicht berech- 
tigt. Wird eine derartige Batterie plötzlich an einen Ladungskreis 
angelegt, so erfolgt ebenso gut momentan eine Ladung, wie bei dem 
Blitzschlag. Die constante Batterie hat allerdings eine geringere Span- 
nung, liefert dafür aber eine grössere Quantität, so dass sie aus diesem 
Grunde sogar geeigneter erscheint, weil auch bei Blitzentladungen ge- 
waltige Elektrieitätsmengen zur Entladung kommen, und die schützende 
Wirkung des Ableiters gewiss auch diesen Punkt berücksichtigen muss. 
Denn die Elektricitätsmengen, welche durch den Blitzableiter unschäd- 
lich an den Apparaten abgeführt werden sollen, erfordern hierzu eine 
gewisse Zeit. Je grösser diese Zeit, desto grösser die Gefahr, dass die 
im Blitzableiter momentan sich stauende Elektrieität in die Leitung 
zu den Apparaten Abfluss sucht. Diesem entspricht auch der von 
Lagarde gefundene Einfluss des Erdwiderstandes auf die Wirksam- 
keit des Blitzableiters; Lagarde hat ja auch direct eine solche Wir- 
kung der Elektricitätsmenge beobachten können. 
Nicht ganz in Uebereinstimmung hiermit ist das von Massin 
mitgetheilte Resultat, dass die Grösse der Platten keinen Einfluss haben 
soll. Man musste erwarten, dass, je grösser die Platte, je grösser also 
die Capaeität ist, desto mehr Elektrieität sich auf dem Blitzableiter 
Neesen, Sicherungen. 7 
kig. 117. 
  
 
	        
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