Full text: Die Sicherungen von Schwach- und Starkstromanlagen gegen die Gefahren der atmosphärischen Elektricität

   
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Anforderungen an Ableiter. 103 
Was die Vertheilung der Ableiter betrifft, so sollen in erster Linie 
diejenigen Stellen geschützt sein, von denen Luftleitungen in das Ge- 
bäude eintreten. Ferner sollen nach Möglichkeit Kabel, die mit Luft- 
leitung zusammenhängen, und Transformatoren geschützt werden. 
Eine genaue Angabe über die sonstige Vertheilung, insbesondere dar- 
über, ob an jedem Wohnhause, in welches eine Leitung führt, ein Ab- 
leiter vorzusehen ist, wird nicht gemacht, nur allgemein eine möglichst 
gleichmässige Vertheilung auf das Netz befürwortet. 
Die Maschinengestelle werden nach Görges am besten voll- 
kommen isolirt gehalten, indessen ist dann eine unerlässliche Bedin- 
gung die, dass auch das Bedienungspersonal durch isolirende Fuss- 
platten in ausgezeichnete Isolation von der Erde versetzt wird. 
In Bezug auf den zum Auffangen des Schlages über der Leitung 
oberhalb dieser vorgeschlagenen Stacheldraht (s. Nr. 67) spricht sich 
Görges theoretisch günstig aus, hält aber einen solchen Draht aus 
praktischen Gründen für nicht zweckmässig, einmal, weil doch durch 
die in ihm verlaufende Ladung starke Inductionsströme in den benach- 
barten Drähten entstehen können und dann, weil dieser Draht, wenn 
er reisst, leicht Kurzschluss herstellt. An seiner Stelle sollen möglichst 
viele Leitungsstangen mit Saugspitzen versehen werden. 
Das Auftreten solcher indueirten Ströme durch benachbarte 
Ladungen bestätigte in der Discussion Weber aus seiner Erfah- 
rung. 
Im Anschluss an die Forderung einer sehr geringen Selbstinduc- 
tion bemerkteKallmann, dass sich hiernach die für Erdanschlüsse be- 
nutzten Eisenstangen oder Seile nicht empfehlen würden, dass man 
vielmehr Kupferdrahtseile verwenden müsse. Görges findet Kupfer- 
stäbe und Kupferdrahtseile gleich gut. 
In Bezug auf den Tankblitzableiter von Wurts wird von Kall- 
mann auf den bei diesem nothwendig auftretenden Energieverlust 
aufmerksam gemacht. Da ein Wasserbehälter, wie solcher hierbei an- 
gewendet wird, etwa einen Widerstand von 50 .& hat, so würde man 
mit einer Betriebsspannung von 5000 Volt ungefähr 500 Watt für 
diesen Ableiter verbrauchen, d. h. es würde ein Aufwand von 8 bis 
10 PS. nöthig sein. 
Ausser den im Vorstehenden aufgeführten Forderungen sind noch 
folgende zu erheben: 
Der Ableiter muss unter allen denkbaren Verhältnissen 
wirksam sein; 
er muss nicht zu viel kosten; 
er muss rasch wirken, so dass weder eine Störung der Elek- 
trieitätszuleitung eintreten, noch bei Kurzschlussfunken der 
Funken zu lange andauert; denn es wird die Gefahr der Zer- 
störung des Ableiters selbst um so mehr vorliegen, je länger der 
Kurzschluss dauert. Sodann vertragen die Verbrauchsstellen der 
    
  
   
    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
    
   
  
   
   
   
     
  
  
  
   
    
  
  
   
  
   
	        
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