112 Auswahl der Ableiter für Starkstromanlagen.
an der oberen Erdschiene e, und durch den umzuschlagenden Bügel d
gehalten. Auf diese Weise lässt sich behufs Revision das Ganze sehr
leicht aus einander nehmen. Diese Röhrenanordnung aber bietet bei
der Länge von 0,5m eine verhältnissmässig grosse Oberfläche. Die
Entfernung zwischen b und a kann, da das Ganze sich im Zimmer
befindet, bis auf Imm vermindert werden. Die Verbindungsplatte e
verschliesst den Schlitz in b.
Nach einem Gewitter wird man, um auf eventuellen Erdschluss zu
untersuchen, nur unter Einschaltung eines kleinen Taschengalvanoskops
mit einem an eine Batterie, deren einer Pol an Erde liegt, angeschlossenen
Draht längs der blanken Stellen von a entlang zu fahren haben, nach-
dem durch Schalter die Liniendrähte von etwaiger Erdverbindung ab-
geschaltet sind.
Für viele Leitungen können eine grosse Zahl solcher Erdrohre b
neben einander angeordnet werden.
Zweckmässig ist als Material für die mit Erde verbundenen Platten
oder Röhren b Kohle zu nehmen.
Auch an den einzelnen Theilnehmerstellen für Telephonstellen wird
man den Hauptblitzableiter als Plattenblitzableiter auszubilden haben;
da hier eine Anordnung nach Fig. 123 und 124 nicht zulässig ist,
würde etwa die nach Fig. 121 und 122 zu nehmen sein mit kleineren
Kohleplatten. Es könnten indessen auch an der Rückwand des Ge-
häuses, in welchem sich das Mikrophon befindet, Platten aus unver-
brennlichem Material, etwa Asbestpappe, eingeschoben werden, die mit
Stanniol beklebt sind. Eine dieser Platten liegt in der Leitung, die
zweite hat Erdschluss.
Nach Früherem werden solche auf Funkenbildung beruhende Ab-
leiter aber nicht ganz zum Schutz von Telephonstellen genügen. Es
wird daher noch eine Schmelzvorrichtung nothwendig sein; nach dem
Obigen St. 109 erscheint Anordnung Nr. 86 als die einfachste.
Die Verstärkung der Wirkung der Blitzableiter durch Inductions-
spulen nach Theil zwei, Capitel fünf ist theoretisch gewiss richtig.
Nur erscheint bei Schwachstrom die durch Anwendung besonderer In-
ductionsspulen bedingte Verwickelung im Aufbau nicht nöthig, weil
hier schon an und für sich in den Apparaten hinreichende Selbst-
induction vorhanden ist.
Nur für die Uebergangsstellung von oberirdischer zu Kabelleitung
dürfte eine solche Anordnung z. B. nach Nr. 100 zweckmässig sein.
Von grossem Nutzen ist die Einschliessung der empfindlichen
Apparate und Ueberführungsstellen in metallene, zur Erde abgeleitete
Gehäuse insbesondere für die Kabeltelegraphie.