Full text: Die Sicherungen von Schwach- und Starkstromanlagen gegen die Gefahren der atmosphärischen Elektricität

Schmelzabschalter. 7 
schmolz die dünnen Drähte und schaltete so die zu schützenden Appa- 
rate aus. — Es werden dünne Schmelzdrähte auch jetzt noch viel- 
fach zum Blitzschutz angewandt; allerdings meistens in Verbindung 
mit anderen Schutzvorrichtungen. Das Material und die Form der 
Drähte ist mannigfaltig, in dem späteren Abschnitte über die Versuche 
mit Schmelzdrähten wird näher darauf eingegangen werden. Die ge- 
wöhnlichen in der Starkstromtechnik verwandten Schmelzsicherungen, 
wie Bleistreifen, gehören gleichfalls an diese Stelle. 
6. Die Schmelzdrähte in den Telephonvermittelungsämtern der 
Reichspostverwaltung sind vielfach aussgespannt zwischen Klemmen, 
die an einem für viele Leitungen gemeinschaftlichen Marmorblock 
sitzen, und etwas tiefer seitlich versetzten Klemmen. Die Drähte er- 
halten eine Führung durch in den Marmor eingefügte Rinnen (Reichs- 
postmuseum). 
7. Andererseits befinden sie sich auch wohl bei Vermittelungsämtern 
in kleinen Glaspatronen, um Beschädigungen durch die abschmelzenden 
Theile zu verhindern (Reichspostmuseum), auch bei Ableitern der fran- 
zösischen Bahnen (Urban. 1214). 
8. An Stelle von Drähten lässt sich mit Vortheil dünne Metall- 
folie benutzen. Eine solche Anordnung hat sich bei der Stuttgarter 
Telegraphenan- 
lage bewährt (E. 
Ztschr. 16, 344). 
Aufeinem gemein- 
schaftlichen, SOcm 
langen Grund- 
brette @ (Fig. 1 
und 2) sitzen die 
für 40 Leitungen 
bestimmten 40 
Paare von Neu- 
silberfedern fi fo- 
Zwischen jedes 
Paar wird der Holzkeil K gepresst, um den ein Streifen S aus Gold- 
bronzepapier mit 2 bis 3 & Widerstand gelegt ist. Unterhalb der 
etwas verlängerten Federn f, liegt eine mit der Erde verbundene 
Schiene E. Die Auswechselung eines verletzten Keiles ist ersichtlich 
sehr leicht. 
9. Hodger (Lum. el. 1, 270; F.E.8, 596) schlägt an Stelle des 
Schmelzdrahtes dünnes Kupferband vor, „um die Energie des Blitz- 
schlages in dem Verdampfen desselben zu verzehren“ ! 
10. Leicht flüssiges Loth wird u. A. von Bose benutzt (E. Ztschr. 
16, 344). An Stelle des unter 8. erwähnten Holzkeiles ist eine Patrone, 
bestehend aus einer Glasröhre 9 (Fig. 2) mit metallenen Kappen b 
zwischen die Feder f, und f, geklemmt. In dieser Patrone befinden 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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