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Erstes Kapitel.
Die Bahnwiderstände.
Widerstand auf der graden Strecke — Kurvenwiderstand — Stei-
gungen — Gefälle — Beschleunigung — Empirische Bestimmung des
Zugkoeffieienten.
Während ein elektrischer Motorwagen eine gewisse Strecke
zurücklegt, wird der Leitung oder der mitgeführten Akku-
mulatorenbatterie ein grösserer oder geringerer Betrag elek-
trischer Arbeit entnommen. Von dieser Arbeit geht ein Theil
bereits im Motor und im Getriebe verloren; er wird direkt
oder indirekt in Wärme umgesetzt. Der zweite Theil kommt
an den Laufrädern zur Geltung und wird zur Fortbewegung
des Fahrzeuges verwendet. Dieser letztere Theil — die Nutz-
arbeit — steht in einem nahezu festen Verhältniss zur auf-
genommenen Arbeit, d. h. der totale Wirkungsgrad des Wagens
ist nahezu konstant.
Die am Radumfang zur Geltung kommende Nutzarbeit
wird verbraucht:
1. auf Ueberwindung der Bahnwiderstände,
2. auf theilweise Ueberwindung der Schwerkraft, beim
Fahren auf Steigungen,
3. auf Erhöhung der lebendigen Kraft bei Steigerung
der Fahrgeschwindigkeit.
Im ersten Falle ist der Arbeitsverbrauch stets positiv.
In den beiden anderen Fällen kann er auch negativ sein; es
kann also ein Arbeitsgewinn eintreten, und zwar beim Fahren
wasch, Regelung der Motoren etc. 1