Drittes Kapitel.
Regelungsmethoden.
Einwirkung auf die Umlaufszahl — Schwierigkeiten langsam laufender
Motoren — Einwirkung auf den im Betrieb befindlichen Motor — Ein-
theilung der Regelungsmethoden — Die natürliche Geschwindigkeit.
Nachdem wir am Schlusse des vorigen Kapitels die Ab-
hängigkeit der Umlaufszahl eines Hauptschlussmotors von der
aufgenommenen Leistung — oder wie wir der Kürze halber
sagen wollen — von seiner Belastung ermittelt haben, wollen
wir jetzt die beiden folgenden Fragen entscheiden:
Welche Mittel haben wir bei der Konstruktion eines
Bahnmotors, um dessen Umdrehungszahl zu ermässigen? und
Wie können wir beim fertigen Motor die Umdrehungs-
zahl ändern?
Die erste Frage ist angesichts der Thatsache, dass man
bei allen Bahnmotoren auf eine im Verhältniss zu ihrer Grösse
niedrige Umlaufszahl sehen muss, sehr wichtig.
Nehmen wir z. B. für eine Strassenbahn einen Laufrad-
durchmesser von 0,8 m an, so muss die Radwelle bei einer
Fahrgeschwindigkeit von 12 km/Stunde rund 80 Umdrehungen
in der Minute machen. Die normale Umdrehungszahl von
ca. 15pferdigen Motoren liegt aber bei 800. Vor nicht all-
zulanger Zeit versuchte man noch, diese Umlaufszahl bei-
zubehalten und scheute die dadurch bedingte doppelte Ueber-
setzung nicht. Man ist heute allgemein zur einfachen Ueber-
setzung, zum Theil auch schon zum direkten Antrieb über-