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IX. Elektrische Bremsung, Kraftrückgabe,
Umsteuerung.
Die Eigenschaft der Elektromotoren, gleichzeitig auch als Gene-
ratoren zu arbeiten, bietet ein einfaches Mittel, sie und die von
ihnen angetriebenen Fahrzeuge oder Maschinen mit grosser Kraft zu
bremsen. Schaltet man den Motor von dem Netz, welches ihn speist,
ab und schliesst ihn durch einen Widerstand, so läuft er durch
seine lebendige Kraft und diejenige der mit ihm zusammengekuppel-
ten Massen weiter und schickt als Generator Strom in den Widerstand
hinein. Da die elektrische Energie, welche er als solcher erzeugt,
nur der Bewegungsenergie der Massen entnommen werden kann, so
wird die letztere vermindert und die Massen werden gebremst. Die
auf diese Weise zerstörte lebendige Kraft findet sich in den Wicke-
lungen des Motors und im äusseren Widerstande desselben als
Wärme wieder.
Zur Anwendung dieses allgemeinen Princips muss allerdings
bemerkt werden, dass bei der einfachen Umschaltung auf einen
Widerstand nur der Nebenschluss-Motor und der Kompound-Motor
nach den früheren Betrachtungen direkt als Generator Strom geben
können, während beim Hauptstrom-Motor die Wickelung der Magnet-
schenkel erst umgeschaltet werden muss. Da dies aber gleichzeitig
mit der Umschaltung auf den Widerstand durch eine einfache Hebel-
konstruktion geschehen kann, so bietet auch beim Hauptstrom-Motor
die praktische Durchführung dieser Bremsmethode keine Schwierig-
keiten.
Die elektrische Arbeit, welche der Motor als Generator sekund-
lich erzeugt, ist gegeben durch das Produkt seiner E.M.K. e und
des Stromes J, den sein Anker liefert. Die sekundlich abgebremste
mechanische Energie übersteigt diesen Betrag noch um die mechani-
er