Umsteuerung der Motoren. 105
besondere Wartung verlangt wird. Bei allen Betrieben, bei denen
Kraftrückgabe Werth hat, weil sehr häufiges Bremsen oder regel-
mässige Umkehr der Drehrichtung stattfinden, sind indessen die
Motoren stets unter Aufsicht, und es kommt mehr darauf an, dass
sie dem Regulirhebel des Wärters schnell und in weitem Umfange
folgen, als dass sie ihre Tourenzahl automatisch auf das feinste
selbst einreguliren. So kommt also schliesslich für die Kraftrückgabe
an das Netz nur der Nebenschluss-Motor in Frage.
Allgemeiner als das Bedürfniss des Kraftwiedergewinnes tritt
im Betriebe von Elektromotoren die Forderung ihrer Umsteuerbar-
keit auf. Diese lässt sich auf ausserordentlich einfache Weise er-
füllen. Aus der Regel auf 8.40 über .die Richtung der Zugkraft
geht hervor, dass man die Drehrichtung des Ankers eines Motors
dadurch umkehren kann, dass man entweder die Stromrichtung im
Anker oder die Richtung der magnetischen Kraft der Pole umkehrt.
Eine gleichzeitige Kommutirung beider Richtungen würde aber eine
Umsteuerung nicht bewirken. Auf dieser einfachen Grundlage sind
Steuervorrichtungen in den mannigfachsten Formen konstruirt worden.
Wo es auf besonders plötzliches Bremsen ankommt, können sie
gleichzeitig zur Lieferung von „Gegenstrom“ benutzt werden.