X1l. Wirbelströme und Hysteresis.
Zu den Arbeitsverlusten in den Anker- und Schenkelwickelungen
der elektrischen Maschinen, die allgemein durch den Ausdruck JS? w
bestimmt sind, können noch andere Verluste elektrischer und magne-
tischer Natur hinzutreten, welche bei mangelhaften Konstruktionen sehr
erhebliche Werthe annehmen können. Diese Verluste haben nicht nur
durch ihren Einfluss auf den Wirkungsgrad ökonomische Bedeutung,
sondern können auch deswegen, weil sich die verlorene Arbeit in
Wärme umsetzt, in betriebstechnischer Hinsicht grossen Schaden
stiften. Ihre Ursachen sind die „Wirbelströme“ und die magnetische
„Hysteresis“. Im Folgenden wird eine wissenschaftlich erschöpfende
Darstellung dieser Vorgänge nicht beabsichtigt, sondern nur eine
Besprechung ihrer Grundlagen und der sich daraus ergebenden Mittel
für ihre Beschränkung.
Die Wirbelströme.
Auf S. 56 ist festgestellt worden, dass in jedem äusseren axialen
Leiter einer rotirenden Ankerwickelung eine E.M.K. inducirt wird
von der Grösse
a=Br gl.
Diese Formel gilt ganz allgemein für einen beliebigen um eine Axe
mit der absoluten Geschwindigkeit g rotirenden und parallel zu dieser
Axe liegenden Leiter /, wenn die radiale magnetische Kraft, an dem
Orte, an welchem er sich gerade befindet, ®, ist. Da nun die magne-
tischen Kraftlinien auch das Innere des Ankers durchsetzen, so müssen
auch in den Eisenmassen desselben elektromotorische Kräfte erzeugt
werden. Um die Grösse und Vertheilung dieser Kräfte zu be-
stimmen, müsste man sich das ganze Ankerfleisch in lauter unendlich
dünne axiale Adern von der Länge / zerlegt denken, jede Ader
als axialen Leiter behandeln und die in ihr inducirte E.M.K.
nach obiger Gleichung berechnen. Diese Rechnung wäre für die