Full text: Elektromotoren für Gleichstrom

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Begriff der magnetischen Feldstärke. 13 
Man wird also diejenige magnetische Masse m als Einheit bezeichnen, 
welche auf eine gleiche Masse m in der Entfernung r—=1 die Kraft 
F=1 ausübt und kann dabei die Einheiten für r und F noch 
beliebig wählen. r wird allgemein gemessen in Centimetern, aber 
F nicht in Kilogrammen oder Grammen, sondern in den sogenannten 
„absoluten Krafteinheiten“ oder „Dynen“, welche den 980,6. Teil 
eines Grammes betragen!). 
Mit diesen Festsetzungen ist indessen zunächst ein praktischer 
Gewinn noch nicht erzielt, da die Vertheilung der magnetischen 
Massen im Eisen sich nur in wenigen Fällen mit einiger Annäherung 
theoretisch berechnen lässt und die direkte Messung der Kraft. /" 
oder eine Berechnung auf anderem Wege leichter ist als unter Be- 
nutzung von Gl. 8. Die Aufstellung einer Einheit der magnetischen 
Masse hat aber deswegen grosse wissenschaftliche Bedeutung, weil 
die Kraftwirkung, welche eine solche in der Nähe eines beliebigen 
Magnets erfährt, als ein eindeutiges Kriterium für die Stärke des 
letzteren betrachtet und zum Vergleich mit anderen Magnetsystemen 
benutzt werden kann. 
Die Stärke eines Magnets spricht sich ganz allgemein aus in 
den Kraftwirkungen, welche benachbarte kleine Magnete oder Eisen- 
stückchen durch ihn erfahren. Da solche Wirkungen in dem ganzen 
Raum, welcher den Magnet umgiebt, vorhanden sind, so kann dieser 
Raum als mit magnetischen Kräften begabt betrachtet werden. 
Man bezeichnet ihn als ein magnetisches Feld. Als Maass für die 
Stärke dieses Feldes kann also diejenige Kraft gewählt werden, 
welche eine in obiger Weise definirte positive Masseneinheit oder 
ein „Einheitspol* an beliebiger Stelle erfährt. Diese Kraft, in Dynen 
gemessen, heisst denn auch die „Feldstärke* oder die „Intensität 
des Feldes“. Sie soll fortan mit B bezeichnet werden. 
Denkt man sich nun eine magnetische Masseneinheit auf einen 
kleinen materiellen Körper gebracht und diesen an einen beliebigen 
!) Im „absoluten“ Maasssystem, welches als Grundeinheiten das Oenti- 
meter, das Gramm und die Sekunde benutzt, versteht man unter der 
Einheit der mechanischen Kraft diejenige, welche der materiellen Masse 
von 1g in 1 Sekunde die Beschleunigung von 1 cm ertheilt, während die 
technische Einheit der Kraft, 1 g, den Gravitations-Druck derselben Masse 
auf ihre Unterlage oder die auf diese Masse wirkende Erdkraft bedeutet. 
Die letztere giebt aber pro Sekunde eine Beschleunigung von 9,806 m = 
980,6 em und ist daher 980,6 mal so gross als die absolute Krafteinheit. 
  
  
 
	        
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