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Kraftliniendichte. 15
aus dem Nordpol eines Magnets aus- und in den Südpol wieder
eintreten. Von dem Wege innerhalb der Magnete selbst soll erst
später die Rede sein.
Fig. 2 ist noch einer weiteren Deutung fähig auf Grund der
Beobachtung, dass die Kraftlinien derselben in der Nähe der Pole
am dichtesten neben einander liegen, in weiterer Entfernung aber
weniger dicht verlaufen. Bei der Herstellung des Bildes durch das
Niederstreuen von Eisenfeilspähnen erklärt sich dies einfach dadurch,
dass die Pole die fallenden Spähnchen am stärksten anziehen und
daher in ihrer Nähe am dichtesten ablagern. In Fig. 2 giebt also
die Dichte der Kraftlinien einen Ueberblick über die relative Grösse
der Feldstärke in jeder Entfernung von den Polen.
Der Werth dieser ausserordentlich einfachen Darstellungsweise
liesse sich noch wesentlich erhöhen, wenn man durch die Kraft-
liniendichte nicht nur die relative Grösse der magnetischen Kräfte,
sondern auch die absolute angeben könnte. Solange man Eisen-
feilspähne für die Herstellung der Figuren benutzt, ist dies natürlich
nicht möglich, da hier die Dichte der Kraftlinien einfach von der
Zahl der Spähnchen abhängt, die man ausstreut. Bei der graphischen
Darstellung eines bekannten Feldes kann man dagegen die zu zeich-
nenden Kraftlinien willkürlich so dicht an einander legen, dass diese
Dichte, nach bestimmten Regeln gewählt, die Grösse der Feld-
intensität direkt angiebt. Nach der heutigen allgemeinen Konvention
hat man in einem räumlichen Felde überall pro gem eine senkrecht
zur Richtung der Kraftlinien gedachten Fläche so viele Kraftlinien
zu zeichnen, wie Dynen magnetischer Kraft auf eine magnetische
Masseneinheit wirken würden. Auf diese Weise dargestellt giebt
also die Kraftliniendichte pro gem direkt die Feldstärke an.
Der obige Gedankengang bringt in Gestalt der Kraftliniendichte
einen für den mechanisch geschulten Verstand ungewohnten Begriff
in die weiteren Betrachtungen hinein, während die magnetische Kraft
oder Feldstärke auf dem gewohnten Boden der exakten Mechanik
bleibt. Im Folgenden soll der neue Begriff deshalb nur dann
gebraucht werden, wenn er aus anderen Gründen eine einfachere Auf-
fassung der Dinge möglich macht. Für solche Fälle möge sich der
Leser die einfache Brücke vor Augen halten, welche die beiden
Begriffe mit einander verbindet: dass eine bestimmte Zahl z.B. von
® Kraftlinien pro gem nichts Anderes bedeutet als 8 Dynen pro
magnetische Masseneinheit. Auch folgender Vergleich kann vielleicht