Full text: Elektromotoren für Gleichstrom

   
  
96 II. Grundgesetze des Magnetismus. 
ganze magnetische Kraftstrom N' in einzelne sehr dünne Fäden zer- 
legt, für jeden einzelnen Faden P berechnet und aus den einzelnen 
Werthen das Mittel genommen werden. Statt dessen genügt es 
aber, nach Fig. 4, 5, 8 und 9 eine mittlere Kraftlinie zu zeichnen 
und für diese allein P zu bestimmen. 
Gl. 10 giebt also als Endresultat ein Produkt aus der Windungs- 
zahl n und der in Ampere gemessenen Stromstärke J der Spule. 
nJ wird als die Anzahl der Amperewindungen bezeichnet. Die That- 
sache, dass n J und nicht n oder J allein für die Magnetisirung 
maassgebend sind, zeigt, dass man beliebige Magnetisirungen mit 
Spulen von wenigen Windungen und starken Strömen oder von 
vielen Windungen und geringen Strömen herstellen kann. Um mit 
möglichst wenig Amperewindungen ein verlangtes N zu erzeugen, 
muss man die Querschnitte s möglichst gross und die Längen / 
möglichst klein machen, also möglichst gedrängte Magnetformen be- 
nutzen. Diese Erkenntniss hat im Dynamomaschinenbau historische 
Bedeutung, denn die älteren Maschinen, insbesondere die Edison- 
schen ersten Glühlichtmaschinen, hatten sehr lange und sehr dünne 
Schenkel. 
Um die Berechnung von n.J möglichst zu vereinfachen, pflegt 
man Gl. 10 in der Form zu schreiben: 
“= een 
in De ae, 
Dnd de 
und als die Magnetisirungskurve einer Eisensorte nicht ® als Funk- 
tion von 9, sondern von aufzutragen. Nach Gl. 11 kann man 
Sr 
0,4 
0,4n 
bezeichnen. Im Folgenden soll dafür der Buchstabe Z benutzt werden. 
In Fig. 10 sind diese Kurven für Gusseisen, Flusseisen, Schmied- 
eisenstücke mit grösseren Querschnitten und für schmiedeisernes 
Ankerblech dargestellt!), Je zwei Kurven tragen dabei dieselbe Be- 
zeichnung und bilden Theile einer einzigen Kurve derart, dass für 
als die Amperewindungszahl pro cm des mittleren Umfanges 
die untere der unten angegebene und für die obere der oben ange- 
gebene Abscissenmaassstab gilt. Man erkennt, dass die Magnetisir- 
barkeit von Gusseisen weit geringer ist als die aller übrigen Eisen- 
sorten, während Flusseisen leichter magnetisirt werden kann als selbst 
!) Entnommen aus Kapp, Dynamomaschinen 3. Aufl., 8. 172. 
  
  
	        
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