Il. Drehmoment und Arbeitsleistung eines
Gleichstromankers.
Die Triebkraft eines Elektromotors ist eine „elektromagnetische“.
Sie entsteht durch die Wechselwirkung zwischen einem magnetischen
Felde und einem darin befindlichen vom elektrischen Strome durch-
flossenen Leiter nach folgendem Grundgesetz:
Ein Leiterelement, d.h. ein sehr kurzes Leiter-
stück von der Länge ds, welches von einem
Strome ö durchflossen wird, erfährt in einem magne-
tischen Felde von der Intensität B eine bewegende
Kraft dF, welche ds, J und B proportional ist
und von der Lage des Leiterelementes gegenüber
Fig. 16. der Kraftrichtung des Feldes abhängt. Der Ein-
fluss der Lage wird gegeben durch den Sinus des
Neigungswinkels 9 (Fig. 16) zwischen den Richtungen von B und i,
so dass dF ausgedrückt werden kann durch die Gleichung
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GE —Didesan 9 „en... dd
Die Natur dieses Vorganges kann nicht durch einfache mecha-
nische Analogie erfasst werden, denn die Kraft dF ist weder längs
der magnetischen Kraft B noch längs des Stromes i oder längs der
Resultirenden aus beiden gerichtet. Ihre Richtung steht vielmehr
sowohl auf 8 wie auch auf i senkrecht. Da längs des gemein-
samen Lotes aber zwei Richtungen möglich sind, so muss die
wahre noch durch eine besondere Regel bestimmt werden. Von den
vielen Formen, in welche man die letztere gekleidet hat, ist die
folgende wohl die einfachste: Man lege den Mittelfinger der rechten
Hand in die Richtung der magnetischen Kraft ®, den Zeigefinger
in die Richtung des Stromes i in ds, so giebt der Daumen, auf eine