Grundgesetz der elektromagnetischen Kräfte. _ 41
durch ® und ds gelegte Ebene senkrecht gestellt, die Richtung der
elektromagnetischen Kraft an.
Sieht man ab von der inneren Erklärung des Ursprunges dieser
Kraft und begnügt man sich mit der Anwendung ihrer obigen ein-
fachen Gesetze, so macht ihre rechnerische Beherrschung keine
Schwierigkeiten. Sie kann nach den Gesetzen der Mechanik zerlegt
oder mit anderen gleichartigen Kräften kombinirt werden, wie jede
mechanische Kraft.
Die Anker der modernen Elektromotoren bestehen bekanntlich
aus cylindrischen Eisenringen, welche theils nur aussen (Trommel-
anker), theils aussen und innen (Ringanker) mit Drähten umwickelt
sind. Diese Drähte oder Windungen müssen so geschaltet werden,
dass sich die Zugkräfte, welche sie erfahren, sämmtlich zu einer
tangentialen Zugkraft in gleichem Sinne addiren. Um die Bedingungen
für diese Schaltung zu erkennen und das gesammte sich ergebende
Drehmoment festzustellen, ist es zweckmässig, zunächst die tangentiale
Zugkraft einer einzigen Windung zu berechnen.
Fig. 17a. Fig. 17b.
Zu diesem Zwecke werde der in Fig. 17 gezeichnete Ringanker
betrachtet, welcher den inneren Radius r;, den äusseren Radius r,
und die Länge ! habe. Da jede Ankerwindung aus je zwei axialen
und je zwei radialen Stücken besteht, so müssen nacheinander die
Zugkräfte bestimmt werden, welche diese Seiten einzeln erfahren.
Es soll dabei angenommen werden, dass die Stromrichtung die in
Fig. 17b angedeutete ist. In Fig. 17a, wo die axialen Leiter im
Querschnitt erscheinen, ist die Stromrichtung durch die Zeichen ®
und C©) markirt. Der Punkt im Kreise ist dabei als Spitze eines
Pfeiles gedacht und bedeutet, dass der Strom aus dem Querschnitt
zum Beschauer hinfliesst, während das Kreuz als das Ende der
Fiederung des Pfeiles die umgekehrte Richtung bedeutet.