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Arbeitsbilanz des Nebenschluss-Motors.
beide durch die obere Leitung zur Quelle zurück. Die Magnet-
wickelung bildet dabei einen „Nebenschluss“ zum Anker, und der
Motor heisst deshalb Nebenschluss-Motor.
Wenn man die Magnetwickelung eines Nebenschluss-Motors so
einrichtet, dass die Pole genau ebenso stark werden wie bei einem
ebenso gebauten Motor mit permanenten Magneten, so verhalten sich
beide Typen vollkommen gleich. Anlauf und Betrieb gehen in genau
derselben Weise vor sich, und nur darin besteht ein Unterschied,
dass bei dem Nebenschlussmotor zu dem Ankerstrom noch der
Magnetisirungsstrom oder „Erregerstrom“ der Feldmagnete hinzu-
kommt und bei der Aufstellung der Energiebilanz zu berücksichtigen ist.
Strom- und Energieaufnahme des Nebenschluss-Motors.
Der Gesammtstrom J, welcher dem Nebenschlussmotor zugeführt
werden muss, ist nicht mehr gleich dem Ankerstrom wie beim
Magnetmotor, sondern um den Erregerstrom grösser. Zur Unter-
scheidung sollen Ankerstrom und -Widerstand in diesem Abschnitte
mit dem Index a, Erregerstrom und Widerstand mit n (Neben-
schluss) bezeichnet werden.
Dann ist die sekundliche Arbeitsaufnahme des belasteten Ankers
nach Gl. 31
Ja ? wat L-+ An
und die von J„ in der Magnetwickelung sekundlich geleistete Arbeit,
wenn die gemeinsame Spannung wieder mit E, bezeichnet wird,
nach Gl. 3 (8. 8)
Ep Im °
Andererseits ist die vom Gesammtstrome J im Motor geleistete oder
die totale sekundlich vom Motor aufgenommene Arbeit
A ——- Ey» Ah
so dass die Bilanzgleichung schliesslich lautet:
A=EJ=Ja?wa+ Ep In+L+ An . . (33)
Man entnimmt hieraus, dass J„ möglichst klein oder der Wider-
stand der Erregerwickelung möglichst gross sein muss, wenn die
Magnetisirung möglichst wenig Arbeit kosten soll, und man muss
daher, um die nöthige Amperewindungszahl zu erhalten, die Schenkel
mit vielen möglichst dünnen Windungen magnetisiren.
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Roessler.