Baar
Stromstärke nimmt ab. Mit der Stromstärke sinkt auch die Feld-
stärke ®.
Wenn der Motor also etwa nur die eigenen Reibungswiderstände zu
überwinden hat, strebt die Geschwindigkeit einem Grenzwerte zu, bei dem
die elektromotorische Gegenkraft nahezu gleich der Klemmenspannung
und die Stromstärke und die Feldstärke sehr klein sein würden. Bei
grösseren Motoren kann die Geschwindigkeit so gross sein, dass die
Festigkeit des Ankers durch die entwickelte Centrifugalkraft gefährdet
würde. Ein unbelasteter Hauptstrommotor kann also, wenn er zu
schwach belastet ist, durchgehen. — Bei Motoren für Strassenbahn-
wagen, die auf den Schienen aufsitzen, bei Motoren, die eine im Wasser
befindliche Schiffsschraube bewegen, und bei den kleinen Maschinen,
die man zum Antrieb von Nähmaschinen, Ventilatoren etc. benutzt, ist
dies nieht zu fürchten, da bei denselben die passiven Widerstände ver-
hältnismässig sehr gross sind.
Gerade darin aber, dass die Hauptstrommaschine bei ruhendem
Anker, wenn also die Reibungswiderstände der Ruhe zu überwinden
sind, das grösste Drehungsmoment besitzt, liegt ihr grosser Wert für
einfache Fälle der elektrischen Arbeitsübertragung. Eine zweite Haupt-
forderung aber, die man an alle Elektromotoren stellt, ist die einer
möglichst gleichbleibenden Umlaufszahl bei verschiedener Belastung.
Diesen Anspruch erfüllt die Hauptstrommaschine nur unvollkommen als
Motor.
Nach @. 2), 8. 325 ist de EMK einer als Stromerzeuger thätigen
Dynamomaschine, abgesehen von unveränderlichen Grössen, proportional
der Umlaufszahl und der Feldstärke, so dass man schreiben kann
e—=C.u.f()
da die Feldstärke einer Hauptstrommaschine nach einer unbekannten
Funktion f von der Stromstärke J abhängt.
Analog erhält man für den Hauptstrommotor, der von der eben
erwähnten Maschine Strom empfängt,
e—=(l'.u.f(J).
Fasst man ferner die Widerstände beider Maschinen und der zwischen
beiden gelegenen Leitung mit dem Buchstaben W zusammen, so ist!
er Ri oderr ER... Ed u £)—JI.8.
Hieraus erhält man für die Umlaufsgeschwindigkeit des Motors u’ den
Ausdruck:
C.u.f()) JI.B er
ct) ©.)