5. Kapitel.
Die Einrichtungen einiger gebräuchlicher Wechsel-
strommaschinen.
=>
——
A. Maschinen mit Ringanker.
1. Maschinen von G. Kapp.
Als charakteristisches Beispiel der Wechselstrommaschinen mit
Ringanker kann die äusserst sorgsam durchgearbeitete Maschine
dieser Art von G. Kapp dienen.
Zwei parallele, kreisförmige, gusseiserne Jochringe JJ (Fig. 73)
tragen zwei sich gegenüber stehende Reihen von Elektromagneten EEE,
deren Kerne aus Schmiedeeisen hergestellt sind. Die Kerne enden
auf der dem Anker zugewendeten Seite in Polschuhen von fast recht-
winkliger Gestalt und sind auf der anderen Seite durch Schrauben
in den Jochringen befestigt. Die Gestalt der Polschuhe und die Ver-
bindung der Spulen lässt die in vergrössertem Massstabe gezeichnete
Fig. 74 erkennen. Es stehen sich jedesmal zwei Nordpole auf beiden
Seiten des Ankers gegenüber, auf diese folgen zwei sich gegenüber-
stehende Südpole u.s. f. Der aus den Polflächen austretende Kraft-
linienstrom teilt sich somit jedesmal in zwei Teile (vergl. Fig. 56, S. 89).
Zwischen den Magnetpolen rotiert ein Flachringanker, auf dem die
Spulen s,s,s aufgewickelt sind. Der Ankerkern wird dadurch her-
gestellt, dass man auf einen gusseisernen Ring ein gut ausgeglühtes
Eisenband von wenigen Millimetern Dicke zu einem Ringe aufwickelt.
Um die einzelnen Lagen des Ringes von einander zu isoliren und
die Entstehung von Foucaultströmen einzuschränken, wird das Eisen-
band vor dem Aufwickeln auf der einen Seite mit dünnem Papier
beklebt. Durch Speichen S, S, S wird der gusseiserne Ring mit einer
Nabe verbunden, die ihrerseits auf der Ankerwelle aufsitzt und durch
Stellringe in der passenden Lage festgeschraubt wird. Um diesen
Ring sind ebenso viele Spulen gewickelt, als Pole vorhanden sind.
Die Breite jeder Spule ist wenig geringer als der halbe Polabstand.
Die Erregung der Wiekelung der Feldmagnete geschieht durch eine
kleine Gleichstromdynamo, deren Anker auf der Ankerwelle der