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befindet, wird die linke Seite des Ringes z. B. nordmagnetisch, die
rechte Seite südmagnetisch. Die Kraftlinien verlaufen dann von A
über A, und A,, überschreiten den äusserst schmalen Luftraum
zwischen den glatten Cylinderflächen A, und B, werden verteilt durch
die Zähne ZZ, die sich an B befinden, und treten in die Oberfläche
des eigentlichen Ankers A ein. Die Oberfläche des Ankers besteht
aus geblättertem Eisen, und auf derselben befinden sich die eigent-
lichen Ankerspulen, deren doppelt so viele vorhanden sind, als es
Zähne an B giebt.
Wenn nun ein Zahn vor einer Anker-
spule A steht, gehen Kraftlinien durch die
Spule hindurch, wenn der Zahn weiter rückt,
vermindert sich die Zahl der Linien, und
wird nahezu gleich Null, wenn eine Lücke
sich vor der Spule befindet. In der Spule
wird durch diese Änderung der Kraftlinien-
zahl ein Wechselstrom induziert.
Da Wechselströme in massivem Eisen
nur in geringer Menge induziert werden,
wenn eine gezahnte magnetische Fläche an
einer glatten Eisenfläche hingleitet, und
Änderungen der Kraftlinienzahl nur in
dem geblätterten Teile A des Ankerringes
stattfinden, sind die Verluste durch Foucault-
ströme und durch Hysteresis nur sehr ge-
ring. Da der Kraftlinienweg sehr kurz und
die Luftzwischenräume bei B und A sehr
klein sein können, bei B ausserdem die
Kraftliniendichte gering ist, fällt der Energie-
aufwand für Magnetisierung nur sehr gering pie. 102. Induktormaschine
aus (1% bis !/,% der Leistung der Maschine). der Maschinenfabrik Oerlikon.
Infolge der grossen Kraftlinienzahl, die
durch jeden Zahn hindurch geht, können die Spulen aus wenig Wind-
ungen bestehen, dadurch wird der innere Widerstand des Ankers ge-
ring. Die Selbstinduktion wird gering sein wegen der niedrigen Wind-
ungszahl und wegen der Anordnung der Spulen auf der Ankeroberfläche.
Kräftiges Feld, geringer innerer Widerstand, niedrige Selbstinduktion
sind die Bedingungen, welche solche Maschinen sowohl zur Parallel-
schaltung, als besonders auch zum Motorbetriebe geeignet erscheinen
lassen. Der Unterschied in der Stärke des Erregerstromes zwischen
Leerlauf und Vollbelastung kann auf 5% und noch weniger herab-
gebracht werden.
Eine etwas abgeänderte Form ist im Jahre 1894 von den In-