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legenen Ende der Spule 1 und dem Verkettungspunkte der drei
Ankerwickelungen sei E sin ® t, so ist gleichzeitig der Spannungs-
unterschied zwischen den Enden der Spule 2 gleich E - sin (ot — 120)
und der resultierende Spannungsunterschied E'— Y3'E-sin (ot+30).
Die resultierende effektive Spannung oder verkettete Spannung
ist somit Y3 = 1,73 mal grösser als die Phasenspannung, deren
E
Maximalwert E, deren effektiver Mittelwert Y5; ist, und die ver-
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kettete Spannung eilt der Phasenspannung um 30° voraus.
Das Vektordiagramm Fig. 122 zeigt dies deutlich. b ist rück-
wärts verlängert als —b, weil wenn die EMK in a nach aussen
gerichtet ist, die in b wirksame nach innen gerichtet ist und sub-
trahiert werden muss.
Nennen wir die Stromstärke in einer Ankerphase J, so ist sie
bei Sternschaltung selbstverständlich eben so gross in den an-
schliessenden Aussenleitern a, b, e.
Wenn dagegen, wie in Fig. 118, die drei
Ankerwickelungen 1, 2, 3 in geschlossener
oder Ringschaltung verkettet sind, so herrscht
zwischen den Enden einer Phasenwickelung;,
also auch zwischen den Anfängen der Aussen-
leiter a, b, e die Phasenspannung E. Am
Vereinigungspunkte der Phasenwickelungen 1
und 2 aber kommen zwei Ströme zusammen,
von denen der eine zum Vereinigungspunkte
hin, der andere aber vom Vereinigungs-
punkte fort fliesst, und bei denen eine Phasen-
differenz von 120° besteht.
Diese Ströme werden daher ebenfalls nach dem Diagramm
He. 192 zusammengesetzt, und es ergiebt sich für den in den
Aussenleiter eintretenden Strom ein um Y 3 grösserer Wert, als
für den die Phasenwickelungen durchfliessenden Strom, ebenso eilt
der Leitungsstrom um 30° in der Phase voraus.
Fig. 122. Vektordiagramm für
verkettete Dreiphasenströme.
Bei der Sternschaltung ist somit der Spannungsunterschied der
Aussenleiter höher und die Stromstärke gleich der in den Anker-
wickelungen; bei der Ringschaltung ist der Spannungsunterschied
zwischen den Aussenleitungen gleich der in jeder Ankerphase er-
zeugten, dagegen ist- die verkettete Stromstärke in diesem Falle
grösser als die in den Ankerwiekelungen fliessende.
Wir wollen zum Schlusse nieht unerwähnt lassen, dass auch
gemischte Schaltungen denkbar sind, bei denen ein Teil der Anker-