2
uw
— 161 —
c) Drekstrommaschine von Siemens & Halske.
Wenn die in Fig. 84 abgebildete Wechselstrommaschine unter
Anwendung der auf S. 108, Fig. 72, beschriebenen Wickelung als
Drehstrommaschine für 300 Kilowatt verwendet werden soll, die bei
Sternschaltung eine verkettete Spannung von 2000 Volt und eine
Stromstärke von 36 Ampöre in jeder der drei Phasen liefert, so
würden folgende Bewiekelungsverhältnisse gewählt werden können:
Jede der 10 Spulen jeder Phase des Ankers enthält 20 Windungen
eines Drahtes von 4,5 mm (besp. 5,5).
Die Spulen der 20 Feldmagneten (jeder Polschuh bedeckt 2 Nuten)
haben je 270 Windungen eines Drahtes von 4,4 mm Dicke (5,5 besp.).
Die Erregung der Feldmagneten erfolgt durch einen Strom von
15 Ampere bei 110 Volt.
Die Umlaufszahl ist 300, die Periodenzahl 50.
Der innere Durchmesser des Ankereisens beträgt 1580 mm, die
Breite 410 mm.
5. Die Drehstromgeneratoren der Kraftübertragungswerke in
theinfelden.
Die gewaltigste Kraft- und Lichtverteilungsanlage in Europa
wird z. Z. in Rheinfelden von der Allgemeinen Elektrizitäts-
sesellschaft in Berlin ausgeführt.
Der Entwurf der hierzu erforderlichen gewaltigen Drehstrom-
maschinen rührt von der Maschinenfabrik Oerlikon her; die
Ausführung hat jedoch die Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft
selbst übernommen.
Wir teilen einige Einzelheiten über diese Drehstromerzeuger
mit,!) weil die Konstruktion in allen Teilen sehr sorgfältig durch-
dacht ist und gleichzeitig ein treffliches Beispiel für die Anordnung
mit vertikaler Drehachse abgiebt, die wir bisher noch nicht erwähnt
haben und die doch, zumal bei direkter Kuppelung mit dem Schaft
einer Turbine, sehr zweckmässig ist.
Diese Maschinen haben zwei horizontale, ruhende Ankerringe A,
und A,, die durch das aus Stahlguss hergestellte Gehäuse MM
mechanisch und magnetisch mit einander verbunden sind. (Vergl.
Fig. 123.) Diese Ankerringe bestehen aus einzelnen, von einander
isolierten Eisenblechen, in die Nuten zur Aufnahme der Spulen ein-
gestanzt sind. Zwischen beiden Ankerflächen liegt die mit dem ruhen-
den Gehäuse fest verbundene Magnetspule S.
t) Nach der wertvollen Schrift: Die Kraftübertragungswerke in Rheinfelden.
Herausgegeben von der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft, Berlin, 1896.
11
Rühlmann, Wechselstrom.