Full text: Grundzüge der Wechselstrom-Technik

   
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19. 
(vergl. Grundzüge IV, 16, S. 74, und hier Kap. III, Abschn. 5, S. 59) 
durchlaufen wird, sind die Hysteresisverluste der ersten Potenz der 
Frequenz direkt proportional. 
Die Wechselströme entstehen im Eisen des Transformators ebenso, 
wie sie in jedem zusammenhängenden Stück eines Leiters auftreten, 
der in ein wechselndes magnetisches Kraftlinienfeld gebracht wird. 
Da sie von dem Kraftlinienfelde erzeugt werden, werden sie als ge- 
schlossene Kurven die Kraftlinien umschlingen, ähnlich wie das 
Glied einer Kette die benachbarten Glieder umschlingt, und in der 
Hauptsache ähnlich verlaufen, wie die in den beiden Wickelungen 
des Transformators fliessenden Ströme. Da die Wirbelströme in- 
duzierte Ströme sind, wird ihre EMK der Frequenz proportional sein. 
Die dem Eisen durch die Wirbelströme zugeführte Wärmemenge 
und der durch diese Ströme verursachte Verlust wird proportional 
i?-w sein, wenn i die effektive Stromstärke und w der scheinbare 
Leitungswiderstand der Strombahn der Wirbelströme ist. Nun ist aber 
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auch 1 — - und somit i?-w=-——. Der Wirbelstromverlust ist 
w w 
daher dem Quadrate der EMK direkt und dem scheinbaren Wider- 
stande umgekehrt proportional. Da die EMK der Wirbelströme 
der Frequenz direkt proportional war, ist somit der durch dieselben 
veranlasste Verlust der zweiten Potenz der Frequenz direkt und dem 
scheinbaren Widerstande ihrer Bahn umgekehrt proportional. Der 
scheinbare Widerstand der Strombahn wird um so kleiner sein, je 
kleiner die magnetische Induktion B, je grösser der Querschnitt 
und je höher die Leitungsfähigkeit des Materiales ist. 
Die Hysteresisverluste können wir nicht völlig beseitigen, da 
selbst das beste Eisen noch deutlich diese Erscheinung erkennen 
lässt; man wird sie nur dadurch vermindern können, dass man 
eine Eisensorte mit möglichst geringer Hysteresis auswählt. 
Die Wirbelstromverluste lassen sich dadurch sehr abschwächen, 
dass man das Eisen in der Richtung, in der Wirbelströme entstehen 
würden, aus dünnen Blechen, die von einander isoliert sind, zusammen- 
setzt. In der Richtung, in der die magnetischen Kraftlinien ver- 
laufen, muss aber das Eisen möglichst ununterbrochenen Zusammen- 
hang besitzen, damit eine verhältnismässig grosse Kraftlinienzahl 
durch eine geringe magnetomotorische Kraft erzeugt wird. 
Da beide Eisenverluste dem Volumen des Eisens proportional 
sind, wird man auch durch Verminderung dieses Volumens diese 
Verluste verkleinern können. 
Es ist das grosse Verdienst von Ch. P. Steinmetz, das Gesetz 
auf empirischem Wege ermittelt zu haben, nach dem diese Verluste 
von der magnetischen Induktion B und der Wechselzahl abhängen. 
——— 
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
    
  
  
   
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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